Tiercoach: Wenn das Herz von Hund und Katze erkrankt

Herzenssache: Bei Katzen werden Probleme oft erst spät erkannt.
Der Valentinstag lässt Herzen höher schlagen. Wenn sich Liebende am 14. Februar in Gedenken an den heiligen Märtyrer beschenken, erhöhen meist romantische Gefühle die Frequenz des muskulären Hohlorgans. Dem Rasen können grundsätzlich aber genauso andere Ursachen zugrunde liegen. Das gilt auch bei Haustieren.
Herzerkrankungen können bei allen Haustieren auftreten. „Hunde, Katzen, Vögel und Kleintiere sind eher betroffen als Reptilien, die einen deutlich langsameren Stoffwechsel haben“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt wichtige kardiologische Probleme und wie Patienten geholfen werden kann.
„Am häufigsten wird eine Herzklappeninsuffizienz bei älteren Hunden diagnostiziert“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Vor allem kleine Rassen leiden unter der schwachen Pumpleistung aufgrund einer undichten Klappe.
Herzmuskelprobleme, die angeboren sind und sich im Laufe des Lebens bemerkbar machen, stehen an zweiter Stelle der Befundungen. Sie treffen öfter größere Rassen. Pumpt das Herz nicht ausreichend Sauerstoff in den Kreislauf, beginnt der Patient zu hecheln, husten und körperliche Anstrengungen zu vermeiden.
Katzen leiden häufig an Verdickung des Herzmuskels
Katzen wiederum leiden in den meisten Fällen an einer Verdickung des Herzmuskels; die so genannte hypertrophe Kardiomyopathie verhindert, dass Blut in die Kammer einfließt, es staut sich vor allem in den linken Vorhof. Auch Lungenödeme können die Folge sein. Im schlimmsten Fall verstopft ein Gerinnsel die Blutbahn. Generell haben Vierbeiner, die erst im Alter ein Herzleiden entwickeln, eine bessere Prognose; bei Jungtieren wirken kardiologische Probleme lebensverkürzend.
„Welpen werden bei jedem Tierarzttermin abgehört. Rassen, die zu Herzproblemen neigen, werden engmaschig kontrolliert“, verweist Reitl u.a. auf Dobermann, Spaniel, Maine Coon und Britisch Kurzhaar. Ein untypisches Herzgeräusch beim Hund muss genauso wenige auf ein ernsthaftes Leiden hinweisen, wie ein unauffälliger Befund bei der Katze.
Abhören, Röntgen, Ultraschall und EKG stützen die Diagnose
Beim geringsten Verdacht allerdings stehen weitere Untersuchungen an. Lungenröntgen und Ultraschall, eventuell ein 24-Stunden-EKG halten den Status quo fest. Sie helfen, die richtige Diagnose zu stellen und den Patienten schließlich entsprechend zu versorgen.
In der Regel müssen Tabletten ein bis zwei Mal am Tag oral verabreicht werden. Mitunter braucht es mehrere Präparate, meist lebenslang. Eine Herzoperation bietet sich nur bei wenigen Patienten an. Die Eingriffe sind teuer, aufwendig und riskant.
„Die frühe Diagnose ,Herzerkrankung‘ ist kein Todesurteil“, sagt der KURIER-Tiercoach: „Oft reicht es, wenn der Patient seine Medizin verlässlich bekommt. Dadurch verbessert und verlängert sich sein Leben.“ Um viele Valentinstage.
Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at
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