Tiercoach: Welche Impfungen für Hunde und Katzen empfohlen werden

Manche Welpen sind durch die Antikörper der Mutter geschützt.
Als am 25. Februar 2020 die ersten Covid-19-Fälle in Österreich registriert wurden, sollte noch zehn Monate vergehen, bis ein Vakzin verfügbar war. Heute ist die Corona-Impfung etabliert wie viele andere Impfungen. Bei Haustieren sind die gängigen Wirkstoffe seit langem im Einsatz – mit weit mehr Erfolg als Schaden.
„Die Impfungen für Hunde und Katzen werden in der Regel sehr gut vertragen“, sagt Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach betont, dass Schutzimpfungen zu den wichtigsten Maßnahmen in der Gesundheitsvorsorge zählen, und erklärt warum es mehr braucht als ein starres Impfschema für alle.
„Es gibt dringend empfohlene Impfungen und Zusatzangebote je nach Risikoabwägung“, sagt Reitl. Bei Vierbeinern beginnt die Immunisierung ab der achten Lebenswoche. Als Faustregel gilt ein zeitlicher Abstand von vier Wochen. In der 16. Lebenswoche ist der erste Zyklus bei Welpen abgeschlossen. Denn der Teufel steckt im Detail: Hat die Hündin selbst ausreichend Antikörper, gibt sie den Schutz eventuell über die Muttermilch an den Nachwuchs weiter, die erste Impfung wird blockiert, erst die zweite löst die Immunantwort aus.
Immunisierung beginnt schon bei Welpen
„Wenn man bei Welpen mit dem Impfen dran bleibt, spart man sich später viel. Dann braucht man nur noch Auffrischungen“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn.
Bei Hunden zählt der Schutz vor hochansteckender Parvovirose, vor der meist tödlichen Staupe sowie vor Hepatitis und Leptospirose – beides schädigt die Organe – zu den dringend angeratenen Impfungen. Für Tollwut ist eine aufrechte Immunisierung bei Grenzübertritten Pflicht. Was Zwingerhusten und Leishmaniose betrifft, ist der Veterinärmediziner gefragt. Er wird in Absprache mit dem Halter das Infektionsrisiko abschätzen. Der Wohnort und damit die Verbreitung von potenziell krank machenden Parasiten etwa sowie eine rege Reisetätigkeit müssen in die Überlegungen einbezogen werden.
„Bei Katzenhaltern ist die Impfmoral nicht so hoch wie bei Hundebesitzern. Sie glauben eher, dass der Vierbeiner in der Wohnung ausreichend geschützt ist“, sagt der Zoodoc. Dabei können die Erreger etwa von Katzenseuche über Schuhe oder Kleidung eingeschleppt werden. Der Katzenschnupfenkomplex ist hoch ansteckend und gefährlich. In beiden Fällen kann die Impfung Leben retten. Die Empfehlungen sowie die Abstände der Wiederholungsimpfungen hängen auch bei Katzen von der Lebenssituation und dem Kontakt zu fremden Artgenossen ab. Manche Präparate sind Mehrfachimpfstoffe.
Viele schwere Krankheiten lassen sich verhindern
„Die Immunisierung des Einzeltieres dient nicht zuletzt dem Schutz von Vierbeinern, die aus diversen Gründen nicht immunisierbar bzw. noch nicht ausreichend grundimmunisiert sind“, sagt der KURIER-Tiercoach. Sie trägt – wie in der Corona-Pandemie viel zitiert – zum Herdenschutz bei.
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