„Ein Klassiker in allen Altersklassen ist die Bildung des so genannten Knochenkots“, sagt Reitl. Werden zu viele Knochen gefüttert oder verträgt der Hund die Kost schlecht, kommt es zur Eindickung des Darminhalts.
Mitunter hilft nur noch ein Einlauf
Das Absetzen des harten Kots schmerzt. In Folge vermeidet der Vierbeiner das Pressen. Und verschlimmert damit das Problem. Nach 36 Stunden ohne Gackerl im Sackerl sollte der Veterinärmediziner kontaktiert werden. Der Experte entscheidet unter Berücksichtigung des Allgemeinzustandes des Patienten, ob ein Einlauf notwendig ist.
Hausmittel können die Verdauung anregen
Soweit muss es jedoch nicht kommen. „Halter können zwei Tage lang versuchen, die Verdauung mit Hausmitteln in Gang zu bringen“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn.
Ein Tee- bzw. Esslöffel Öl ins Futter gemischt, erleichtert den Abtransport unverdaulicher Nahrungsreste. Joghurt, Milch oder Schlagobers lösen bei manchen Vierbeinern Durchfall aus. (Vorsicht bei Allergikern.) Eingeschleimte Leinsamen tragen ebenfalls dazu bei, dass die Darmmuskulatur erfolgreich arbeiten kann. Haustiere, die zu Verdauungsproblemen neigen, sollten vorbeugend schonend ernährt werden.
„Verstopfung gehört in jedem Fall abgeklärt“, sagt Reitl. Frisst der Patient schlecht, hat er Bauchschmerzen und ist abgeschlagen, kommt zum Routine-Check eine Röntgen- oder Ultraschall-Untersuchung. Damit lässt sich der Darminhalt kontrollieren.
Es gibt verschiedene Ursachen für Darmträgheit
Neben Knochen können verschluckte Fremdkörper den Darm blockieren. Doch auch schlimmere Ursachen bringen die Verdauung des Vierbeiners ins Stocken. Bei Rüden können Prostataprobleme Auslöser sein. Bei ihnen kommen zudem Aussackungen des Enddarms, in denen sich der Kot sammelt, häufiger vor. Katzen wiederum sind öfter von Dickdarmerweiterungen betroffen. Nicht zuletzt kann ein Tumor im Bauchrauch für die Verdauungsstörung verantwortlich sein.
„Eine akute Verstopfung ist in der Regel einfacher zu behandeln als eine chronische“, sagt der KURIER-Tiercoach. Auf die leichte Schulter sollten Halter das Problem ihres Vierbeiners aber nicht nehmen: „Unbehandelt kann Darmträgheit das Haustier nachhaltig belasten.“
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