„Wo Schnee liegt und wo gestreut wird, können die Pfoten Schaden nehmen“, sagt Reitl. Sinkt der Vierbeiner im Harsch ein, kann er sich durch die kleinen Kristalle feine Schnitt zuziehen, auch das Krallenbett leidet. Salz und Streusplitt können in der Ballenhornhaut feine Risse verursachen. Sind die Pfoten feucht (abgeschleckt) und bilden sich Eisklumpen zwischen den Zehen, schmerzt jedes Auftreten. Auch Verletzungen können die Folge sein.
Vorbeugend können gerade bei Langhaarrassen die Haare zwischen den Zehen gekürzt werden. Eine Rasur ist kontraproduktiv, da nachwachsende Haare zu Reizungen führen können und die Dämmung zwischen den Zehen fehlt.
Pfotenschuhe und Mäntelchen sind durchaus sinnvoll
„Wenn Pfotenschuhe passen und toleriert werden, sind sie eine tolle Sache“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Auch wärmende Mäntelchen – vor allem für Vierbeiner mit wenig Unterwolle am Bauch angeraten – müssen gut sitzen.
„Hunde, die sauberen Schnee fressen, werden nicht gleich krank“, beruhigt der Zoodoc. Doch ein Magen voller Schnee kühlt den Organismus ab. Kleine Vierbeiner zittern besonders schnell vor Kälte. Reitl rät: „Nehmen Sie beim Sporteln genug Trinkwasser für die tierischen Begleiter mit.“ Der Hund soll seinen Durst schon gar nicht mit verschmutztem Schnee stillen müssen.
Nicht jede Wintersportart ist hundetauglich. Das Mitlaufen beim Schneeschuhwandern, Skitourengehen und Langlaufen abseits präparierter Hänge bzw. Loipen strengt an. Der Hund sinkt tief ein und kommt eventuell nur mit Sprüngen weiter. Halter müssen die Kraftanstrengung in der Routenplanung berücksichtigen.
Auf der Piste hat der Hund nichts verloren. Zugefrorene Seen wiederum müssen tragen. Bricht der Vierbeiner ein, können ihm die Schollen Schnitte zufügen. Bei tiefen Gewässern droht das Ertrinken.
Halter sollen beim Wintersport auf Haustier Rücksicht nehmen
„Hunde sollten vor dem Sport die Muskeln aufwärmen und danach abkühlen“, sagt Reitl. Nasses Fell muss trocken gerieben werden, andernfalls können Muskeln und Nerven in Mitleidenschaft gezogen werden.
Ebenso sind Wintersportgeräte für unberechenbare Haustiere potenziell gefährlich. Vorsicht mit Kufen und Skikanten. Sie können scharf wie Messer sein und etwa Sehnen durchschneiden.
„Der Winterurlaub soll für alle ein positives Erlebnis sein“, schließt der KURIER-Tiercoach: „Mit Hausverstand kommen Hund und Halter wieder gut heim.“
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