„Ob Finkenvogel, Papagei, Reptil oder Nager – Halter unterschätzen oft, wie ihr Schützling auf dem Weg in die Praxis friert“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, was beim Transport zu beachten ist und wie sich Stress auch im Wartezimmer reduzieren lässt.
Die Tiere müssen unbedingt warm gehalten werden
„In der kalten Jahreszeit müssen Exoten und Kleintiere unterwegs unbedingt warm gehalten werden“, sagt Reitl. Transportboxen können mit Styropor gedämmt oder durch Decken vor dem Abkühlen geschützt werden.
Wer öffentliche Verkehrsmittel nützt oder zu Fuß geht, legt zudem eine wohltemperierte Wärmeflasche in bzw. neben die Box. Bei gesunden Tieren kann der Routine-Check in die Sommermonate gelegt werden; nur medizinische Notfälle müssen hinaus.
„Reptilien sind im tragbaren Plexiglas-Terrarium gut aufgehoben, Schlangen im fest zugeknoteten Stoffsack“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Vögel wollen beim Transport vor Zugluft und Blicken geschützt sein.
Größere Vögel sitzen in Katzenboxen aus Kunststoff sicher. Für kleinere eignen sich geschlossene Boxen – vorne mit Gitter, an der Rückseite eine handgroße Klappe zum Öffnen. Derartige Modelle ermöglichen dem Tierarzt, den Patienten zunächst in Augenschein zu nehmen und dann relativ schnell herauszuholen. Einweg-Kartons dagegen, mit denen Haustiere verkauft werden, lassen das nicht zu.
Kleintiere sollen sich beim Transport wohl fühlen
„Der Transportbehälter sollte eine möglichst angenehme Zwischenstation sein“, sagt der Zoodoc. Ein Handtuch, Zeitungspapier, etwas Küchenrolle oder ein wenig Einstreu verhindern, dass Kleintiere am Boden rutschen. Zudem lassen sich Ausscheidungen damit einfach entsorgen. Darüber hinaus kann Futter im Käfig den Patienten ablenken und so zum Wohlbefinden beitragen.
Sicherheit beim Transport ist wichtig
„Beim Transport geht es natürlich auch um die Sicherheit des Haustiers“, sagt Reitl. Im Auto müssen Boxen mit Gurt angeschnallt werden; der Fahrstil ist der Fracht anzupassen. In öffentlichen Verkehrsmitteln sollten sie stabil auf dem Boden stehen; ein Abdecken des Käfigs reduziert ebenfalls Unbehagen.
Nicht zuletzt ist es für Patienten angenehmer, wenn die Transporthilfe vor dem Körper getragen wird und nicht seitlich neben den Beinen schwingt.
Auch im Wartezimmer wollen die Haustiere geschützt sein
Im Wartezimmer verringern ein fester Stellplatz und Abgeschiedenheit Stress. Der KURIER-Tiercoach betont: „Wer die Transport-Tipps beherzigt, tut nicht nur seinem Liebling Gutes. Er unterstützt auch die tierärztliche Arbeit.“
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