Felbertauern: Neue Trasse immer wahrscheinlicher
Bei der Felbertauernstraßen AG wird derzeit gerechnet und abgewogen. Im Mai hat ein riesiger Felssturz die Straße südlich des Felbertauerntunnels zerstört. Mehrere Varianten, um die wichtige Nord-Südverbindung in Osttirol wieder vollkommen herzustellen, sind in Prüfung. Baustart ist aber frühestens im Frühjahr 2014. Die Geologen haben nämlich inzwischen festgestellt, dass die Situation am Unglückshang kritischer als befürchtet ist. „Es hat sich gezeigt, dass im vergangenen Jahr größere Bereiche geringfügig talwärts gewandert sind. Die Geologen sind sich aber noch nicht einig, ob der Hang schon wieder zur Ruhe gekommen ist“, sagt Michael Köll, technischer Leiter des Straßenbetreibers.
Zwei Favoriten
Für die Straßengesellschaft gilt es nun den optimalen Kompromiss zwischen Risiko und Kosten zu finden. Dabei kristallisieren sich zwei Lösungen heraus, zwischen denen die Entscheidung fallen dürfte: Das wäre zum einen der Bau einer Galerie kombiniert mit massiven Verbauungen des labilen Hangs. „Sehr nahe von den Kosten her wäre eine Neutrassierung. Sie ist aber technisch aufwendiger und schwieriger“, erklärt Köll, in welcher Richtungen die Überlegungen derzeit gehen. Eine neue Straße würde unterhalb der Unglücksstelle über den Talboden führen. Dort wo jetzt bereits eine Ersatzstraße verläuft.
Das geringste Risiko
Mit einer neuen Trasse könnte man jedenfalls den durch Lawinen und Felssturz gefährdeten Hang umgehen. Dafür spricht laut Köll, „dass die Bereitschaft, bei Naturgefahren ein Risiko einzugehen, immer geringer wird.“ Die Galerievariante ist für ihn aber noch nicht aus dem Spiel. Die Bauzeit würde in etwa ein Jahr betragen, eine Neutrassierung noch länger. Am zeit- und kostenintensivsten wäre der Bau eines Tunnels, über den neben zwei weiteren Varianten ebenfalls nachgedacht wird. Am 17. September soll die Entscheidung fallen.
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