Fastentagebuch: Wie läuft es kurz vor dem Endspurt?

Reiswaffeln liegen auf einem Tisch
Erfahrungsbericht, Teil 4: Seit Wochen sind Zucker und Aufstiegshilfen wie Aufzüge oder Rolltreppen gestrichen.

Zusammenfassung

Wir nutzen künstliche Intelligenz, um Zusammenfassungen unserer Artikel zu erstellen. Jeder Text wird vor der Veröffentlichung von einem Redakteur geprüft.
  • Zwei Redakteurinnen verzichten seit Aschermittwoch auf Zucker und Aufstiegshilfen. Sie berichten regelmäßig über ihre Erfahrungen. Ziel ist es, Gewohnheiten zu ändern.
  • Elisabeth Holzer-Ottawa vermisst Süßes und sucht kreative Alternativen. Sie probiert Rezepte mit Magertopfen und Süßstoff. Auch ungewöhnliche Kombinationen werden akzeptiert.
  • Anna Perazzolo erlebt das Fasten entspannter. Ein Ausflug in ein Dorf ohne Rolltreppen erleichtert es. Ihr Bruder hält das Vorhaben für zu einfach.

Seit Aschermittwoch verzichten zwei Redakteurinnen des Chronik-Ressorts auf Laster (Süßigkeiten) oder Aufstiegshilfen (Lift, Rolltreppen) – die Fastenzeit wurde zum Anlass genommen, Gewohnheiten zu ändern. In regelmäßigen Abständen berichten sie über ihre Erfahrungen.

Elisabeth Holzer-Ottawa

Der Schokoosterhase nähert sich mit Riesenschritten, die zuckerlose, schreckliche Zeit ist bald überstanden. Falls Sie nun meinen, so übertreiben muss Ihre Zuckerfasterin auch wieder nicht, dann lesen Sie bitte gespannt weiter.

Wer gerne Süßes isst, aber nicht darf und nicht noch mal ausrutschen will (die Kuchensünde am Tag der steirischen Gemeinderatswahlen ging gerade noch durch), muss kreativ werden. Frau schlage also nach im Kochbuch des 21. Jahrhunderts, Instagram.

Wer dort sucht, findet Influencer, die "ultimative Kaffeecreme zum Abnehmen", "5-Minuten-Cheesecakes" und "Mealprep Protein Tiramisu" anpreisen. Statt Zucker wird dann dort je nach Vermarktung im Hintergrund ein bestimmter Süßstoff verwendet.

Magertopfen? Magertopfen!

Und immer ist die essenzielle Zutat dieser Kuchen-Creme-Tiramisu-Versionen – Magertopfen.

Magertopfen? Magertopfen! Kann das funktionieren, fragt sich der Teil des Gehirns, der auf "süß" programmiert ist und weiß, dass Topfen so gar nicht "süß" ist? Also her mit dem "Protein Tiramisu", das sich als Topfen mit Süßstoff, ungezuckertem Backkakao und zwei bis drei Stück Reiswaffeln entpuppt, die statt der Biskotten in Kaffee getunkt werden. Hört sich seltsam an, aber – in der Zuckernot isst die Fastende auch das. (Und so grausig, wie das klingt, schmeckt es gar nicht.)

Anna Perazzolo

Im Gegensatz zur tapferen Kollegin, die sich mit Magertopfen – ja, wirklich Magertopfen – durch die letzten Wochen quält, bin ich das Fasten zuletzt entspannter angegangen. Für ein Familienfest – samt Festessen und Dessert – hat es mich in ein Dorf in Venetien verschlagen.

Und dort hat sich mein Fasten-Problem von selbst gelöst. Denn am Land gibt es keine Rolltreppen und Lifte, die es zu meiden gilt. Die Gefahr, das Fasten zu brechen war also minimal, der Erfolgsfaktor maximal.

Diese Erfahrung ließ mich aber auch meinen Bruder besser verstehen. Denn als ich kurz vor Aschermittwoch meinem Bruder von dem Vorhaben erzählt habe, reagierte dieser nach anfänglicher Irritation einfach nur damit, sich lustig zu machen. Mein Vorhaben sei viel zu leicht, was sei das denn für eine Herausforderung, meinte er.

Ausflug in das Heimatdorf ohne Rolltreppe

Damals habe ich das nicht verstanden. Beim vergangenen Trip aber ist mir ein Licht aufgegangen: Seit seiner Geburt lebt der angesprochene Bruder in unserem Heimatdorf. Weder dort, noch in der angrenzenden 6.000-Seelen-Stadt gibt es – bis auf das Krankenhaus – eine Gelegenheit, einen Aufzug zu verwenden. Von einer Rolltreppe ganz zu schweigen. Vielleicht sollte ich ihn also einmal nach Wien einladen – und dann Stufen steigen lassen.

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