Falsche Polizisten in Tirol und Salzburg ausgeforscht

Für die Männer ändert sich nichts. Ab sofort werden aber Frauen bei Verkehrsvergehen am Strafzettel separat angesprochen.
Die beiden Verdächtigen sollen von 70 ausländischen Autofahrern "Organstrafen" abkassiert haben.

Zwei Monate nachdem die Polizei im Raum Lofer (Pinzgau) zwei falsche „Kollegen“ ausgeforscht hatte, konnte nun die Zahl der Geschädigten eruiert werden. Die beiden Männer sollen von Dezember 2015 bis März 2016 insgesamt 70 ausländische Fahrzeuge angehalten und von den Lenkern in Summe rund 7.000 Euro kassiert haben, gab die Landespolizeidirektion Salzburg am Mittwoch bekannt.

Der 21-jährige Grundwehrdiener und der 30-jährige Bosnier sollen vorigen Dezember bei Lofer in Bundesheeruniform einen tschechischen Autofahrer auf einen Parkplatz gedrängt haben. Sie sollen den Kofferraum durchsucht, sich Dokumente vorlegen lassen und eine Organstrafe von 50 Euro eingehoben haben. Doch der Tscheche schöpfte Verdacht und erstatte Anzeige. Weil es im angrenzenden Tirol bereits ähnliche Vorfälle gegeben hatte, wurden die Ermittlungen koordiniert. In Zusammenarbeit mit der Militärpolizei konnten schließlich im Mai die beiden Männer ausgeforscht werden.

Das Duo gestand, zahlreiche solche „Anhaltungen“ durchgeführt zu haben. Sie hätten dabei bewusst in der Nacht ausländische Fahrer angehalten, erklärten die Männer bei ihren Einvernahmen. Die weiteren Ermittlungen ergaben nun, dass das Duo insgesamt 70 Autofahrer „abgestraft“ hatte.

Kommentare