Fake-Spendenaufrufe: Kriminelle missbrauchen Erdbebenkatastrophe

Fake-Spendenaufrufe: Kriminelle missbrauchen Erdbebenkatastrophe
Es dauerte nicht lange, bis die verheerenden Beben in der Türkei und in Nordsyrien auch erste Betrüger auf den Plan gerufen haben. Welche Webseiten betroffen sind.

Wie schnell Kriminelle humanitäre Krisen ausnutzen, zeigt derzeit die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Nordsyrien: Es hat nicht lange gedauert, bis Betrüger die ersten Webseiten mit Spendenaufrufen veröffentlicht oder E-Mails im Namen von Hilfsorganisationen versendet haben. Vor allem auf Social Media rufen Kriminelle zu vermeintlichen Spenden auf. Insbesondere auf Twitter tauchen derzeit zahlreiche betrügerische Spendenaktionen auf.

Aftermath of the deadly earthquake in Iskenderun

Kriminelle versuchen auf verschiedenen Wegen die Solidarität durch Fake-Spendenaufrufe auszunutzen.

Kriminelle erfinden Organisationen

Die Vorgehensweise ist dabei unterschiedlich. In den Sozialen Netzwerken erfinden Kriminelle häufig Organisationen, die Spenden sammeln oder ahmen bekannte Hilfseinrichtungen nach. Besonders problematisch: Oftmals verlinken Kriminelle zu PayPal und nutzen diesen seriösen Zahlungsdienstleister als Fundraising-Tool. Das sorgt für besondere Vertrauenswürdigkeit. Eine weitere Masche besteht darin, die Reichweite von berühmten Personen auszunutzen und unter oft geteilten Beiträgen die Fake-Webseiten zu verlinken. 

  • earthquaketurkey.world
  • help-turkey.org
  • helpturkey.world
  • helpturkeyandsyria.life
  • turkeydonate.world
  • turkey-fund.com
  • turkeyhelp.world
  • turkeystrong.org
  • wladimirfoundation.co
  • donateturkey.world

"In unserer Recherche haben wir mehr als 50 neu registrierte Domains gefunden, bei denen es sich wohl um Webseiten für Fake-Spendenaufrufe handelt. Die Kriminellen geben sich beispielsweise als Unicef aus und bitten um Spenden für betroffene Kinder und Familien." Allerdings sind die Seiten noch nicht online oder schon wieder offline. Wir gehen daher davon aus, dass es sich bei unserer Liste nur um einen sehr kleinen Teil der betrügerischen Webseiten handelt", heißt es vonseiten der Plattform Watchlist Internet.

Eine der bekannten E-Mails lautet folgendermaßen: 

We are launching support the people of Turkey and Syria who have been hit badly with The Ongoing Earthquake, this has displaced many families and children, leaving them homeless.

WLADIMIR FOUNDATION has taken it upon herself to render first hand Aid on ground to help as many people as possible. We are urging you to please donate to Victims

for instant donation Please Use our automatic crypto wallets

kindly visit our website to see some of our ongoing projects, and for other forms of donation please email support.

Thank You for your support.

Wladimir Charity Foundation

So schützt man sich

Experten empfehlen drei Schritte, um sich vor Spendenbetrug zu schützen. Zunächst solle man überlegen, wer hinter dem Spendenaufruf steckt. Bei den oben genannten Webseiten sei das laut Watchlist Internet genauso wenig klar, wie bei den Twitter-Profilen. Außerdem sollte man die Wallet-Adresse überprüfen. Bevor man mittels Kryptowährungen spendet, sollte man die Wallet-Adresse zuvor in einer Suchmaschine eingeben und diese so überprüfen.

Grundsätzlich sollte man für Erdbeben-Opfer nur über Organisationen spenden, die man kennt und denen man vertraut. Hier finden Sie eine Liste mit österreichischen Hilfsorganisationen, die Spenden für die Türkei und Syrien annehmen.

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