Extremradler: Grenze nach Mexiko passiert

Extremradler: Grenze nach Mexiko passiert
Michael Strasser hat das erste Drittel seiner Challenge absolviert. In Südamerika besteht nun eine verschärfte Sicherheitslage.

7300 Kilometer und 40.000 Höhenmeter hat Michael Strasser auf seinem Rad bisher absolviert – ein Drittel seiner Gesamtstrecke von Alaska bis nach Patagonien. Am Wochenende hat er eine kritische Hürde geschafft: Er hat die Grenze von den USA nach Mexiko passiert. Im Vorfeld gab es Sorge, dass dies wertvolle Zeit kosten würde. Schließlich konnte Strasser zuletzt seinen Vorsprung auf den bisherigen Weltrekordhalter Dean Stott von vier auf fast fünf Tage ausbauen.

Extremradler: Grenze nach Mexiko passiert

Strasser in Mexiko

Schlussendlich verlief aber alles relativ unkompliziert und die Grenze konnte am Wochenende bereits nach einer Stunde überquert werden. Aber: „In Mexiko ist alles hektischer. Es ist schwerer einen Schlafplatz zu finden und wir wissen aufgrund der Bandenkriege und Drogenkartelle, dass wir noch mehr auf uns aufpassen müssen“, war Strasser bereits nach kurzer Zeit im neuen Land klar. Die vergangene Nacht verbrachte das Team etwa neben einer Tankstelle, weil diese zumindest etwas ausgeleuchtet ist. Ein echtes Sicherheitsgefühl kam aber auch dort nicht auf, was für Strassers Ruhephasen jedoch wichtig wäre.

Neue Teammitglieder

Nachdem der Kameramann Christoph Wisser aus gesundheitlichen Gründen die Mission abbrechen musste, konnte bereits Ersatz im 20-jährigen Samuel Renner aus Deutschland gefunden werden. Das sonst rein weibliche Team rund um Strasser wird aber um einen weiteren Mann ergänzt – Christian Wohlmutter. Die Sicherheitslage sei ein wenig unterschätzt worden und auch die Aufgaben müssten mehr aufgeteilt werden. Die Challenge dauert immerhin mindestens noch 60 Tage. Wohlmutter wird in dieser Zeit jedoch am Boden des Campers schlafen müssen, weil nicht ausreichend Platz für sechs Personen vorhanden ist.

Extremradler: Grenze nach Mexiko passiert

Die mentale Verfassung des Extremsportlers ist trotz massiver Schmerzen am Gesäß gut. Strasser hat bereits jetzt so offene Stellen, wie vor zwei Jahren am Ende seiner Afrikadurchquerung. Das Team stehe deshalb in regem Kontakt mit österreichischen Ärzten. Mit verschiedenen Cremen und ständig wechselnder Kleidung wird versucht, die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Strassers Einstellung dazu: Wenn es ihn nicht umbringt, spricht er nicht mehr darüber.

220 Kilometer pro Tag

Die Bedingungen sind jedenfalls widrig: Starker Wind, bis zu 50 Grad Lufttemperatur und eine hügeligere Landschaft stehen derzeit auf dem Tagesprogramm. Rund 220 Kilometer schafft er aktuell pro Tagesetappe. "Das mag auf den ersten Blick wenig klingen, ist aber das Maximum, was bei diesen klimatischen Bedingungen zu fahren ist. Ich merkte dabei selbst, dass ich an meine körperlichen Grenzen gekommen bin. Aufgrund meiner Erfahrungen in Afrika, kam es diesmal nicht zum Kollaps", schildert Strasser seine extreme Gratwanderung.

Extremradler: Grenze nach Mexiko passiert

Auch seine Ernährung hat der Radsportler dieses Mal angepasst. Sie sei dieses Mal basischer, bestehe aus mehr Obst und Gemüse und werde in flüssigem Zustand aufgenommen. So könne sie während dem Radfahren besser verdaut werden. In Afrika hatte er sich hauptsächlich von Reis und später dann von Burgern ernährt, weil diese oft der Lichtblick am Ende seines Tages gewesen seien. Dieses Mal stehe jedoch die gesunde Ernährung im Vordergrund.

Strassers Abenteuer hat einen ernsten Hintergrund: Seine Mitbewohnerin leidet an der ALS-Erkrankung. Er möchte Spenden sammeln.

Mehr Infos unter: strassermichael.at

Eckpunkte der Gesamtstrecke

Distanz 

23.000 Kilometer ist die Strecke lang

Höhenmeter

185.000 Höhenmeter müssen überwunden werden

Startpunkt

Prudhoe Bay, Alaska

Ziel

Ushuaia, Patagonien

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