Event-Firma in der Kritik
Blitzschnell sind Party-Slogans wie „Zeig der Zilli deinen Willi“ oder „Huschi Wuschi mit der Uschi“ aus dem Programm der „Gösser Fan Arena“ bei der Ski-WM in Schladming verschwunden. Die niederösterreichische Event-Firma Show-Express war mit den flapsigen Sprüchen rund um „Superschnitten“ und „Heiße Tanten“ voll in die Sexismusfalle getappt. Die Diskussion wird die Firma noch länger verfolgen. Das ganze heurige Jahr über sind nämlich im heimatlichen Ramsauhof in Purgstall Fun-Events mit ähnlich schlüpfigen Titeln angesetzt.
Der Hüttengaudi in der 2500 Gäste fassenden Arena im Schladminger WM-Trubel tut die Sexismus-Debatte keinen Abbruch. „Niemand berichtet, dass wir eine weltweit einzigartige und qualitätsvolle Fan-Betreuung bieten. Wir bekommen hier Lob von allen Seiten“, ärgert sich Show-Express-Chef Hermann Wurzenberger. Mit seinem 250-köpfigen Team bemüht sich der Niederösterreicher um das Wohl der Ski-Fans und Adabeis.
Kritik
Wurzenberger gesteht ein, dass mit Parolen wie „Hennen scannen“ oder „Schnecken tschecken“ in Schladming ein falsches Bild entstanden sein könnte. Ob er die Programmschiene im Ramsauhof beibehalten wird, will er jetzt nicht entscheiden. „Erst bringen wir die WM gut über die Bühne, dann schauen wir zu Hause weiter“, erklärt er. Zehn Jahre kündige man daheim die Partys am Ramsauhof schon so an. Den Sturm der Entrüstung in Schladming findet Wurzenberger aber überzogen. „Jedes Kleinkind kann mit Knopfdruck am PC Pornos aufrufen. Texte in der Volksmusik, die Biene Maja oder der Handkuss am Opernball können ja ähnlich missgedeutet werden“, beklagt der Event-Manager. Mit dem viel gescholtenen Willi-Sager sei ganz klar ein bei Ski-Fans beliebter Williams-Schnaps gemeint gewesen. Die Slogans würden im Team zudem ausschließlich Frauen reimen.
Ob Wurzenberger am 2. März im Ramsauhof „Zuckerln fürs Pupperl“ verteilt oder am Ostersonntag „Eia Popeia, sind das dicke Eier“ ausruft, ist ungewiss. Ostern 2012 hieß es: „Ostertanz mit Lamperlschwanz“.
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