Es gilt auch schon wieder Schneeketten-Pflicht

In Innsbruck wurde ein Hang gesichert
In Tirol gab es Schäden durch Muren und Hochwasser.

Jetzt ist es also schon passiert: Am Samstag galt erstmals in der anlaufenden Herbstsaison wieder Schneeketten-Pflicht für Pkw – wenn auch weit oben, auf der Silvretta-Hochalpenstraße in Vorarlberg. Aber, so hieß es seitens des Autofahrerklubs ÖAMTC, für Anfang September sei das "doch recht ungewöhnlich".

Weiter talwärts kämpfen betroffene Familien mit Hilfe der Feuerwehren gegen die Schäden, die das Wasser angerichtet hat. Freitagabend begann es in Tirol und Vorarlberg heftig zu regnen, in Vorarlberg rückte die Feuerwehr rund 150 Mal aus.

Schäden wurden vor allem aus Innsbruck und Umgebung gemeldet. Bei Schloss Ambras rutschte ein Hang und verlegte die Straße. Die Straße waren stundenlang gar nicht, ab Samstagvormittag dann wiedereinspurig befahrbar. In Innsbruck fuhr die Straßenbahnlinie 6 am Samstag nicht, nachdem ein umgestürzter Baum die Oberleitung beschädigt hatte.

Hang abgedeckt

Im Innsbrucker Stadtteil Hötting musste eine Familie bange Stunden verbringen: Neben ihrem Haus drohte ein Hang abzurutschen. Der Boden wurde durch den Starkregen so sehr aufgeweicht, dass er nachgab. Feuerwehrleute deckten eine Fläche von rund 1000 Quadratmetern provisorisch mit Planen ab, um ein weiteres Abrutschen zu verhindern. Der Hang soll demnächst dauerhaft gesichert werden.

Ähnlich ging es den Bewohnern eines Einfamilienhauses in Ellbögen, Bezirk Innsbruck-Land. Die L38 wurde wegen eines möglichen Hangrutsches gesperrt. Doch aus einer Steinmauer darüber drohten Teile herauszubrechen: Das Haus lag im Gefahrenbereich, die Familie musste über Nacht bei Verwandten unterkommen. Das unwirtliche Wetter bekamen auch (Hobby-)Sportler in der Stadt Salzburg deutlich zu spüren: Die Teilnehmer des Berglaufs auf den Untersberg hatten am Samstag nicht nur mit Distanz und Höhenmetern zu kämpfen, sondern auch mit Kälte und strömendem Regen – das machte die Strecke rutschig.

"Wetterbox" warnt

Die Tiroler Landesregierung ließ unterdessen auswerten, wie oft auf die "Wetterbox" zugegriffen wurde: 750.000 Abfragen im Internet-Service gab es seit dessen Start im April. Zugriff haben Einsatzorganisationen, Gemeinden und Landesdienststellen; die Daten kommen von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Die "Wetterbox" kann aber noch mehr, beschreibt Manfred Bauer von der Wetterdienststelle Innsbruck: Vor Gewitter- und Hagelzellen kann kurzfristig in einer Frist von 30 Minuten gewarnt werden. Diese Meldungen gehen dann via SMS an Gemeinden und Feuerwehren.

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