Erotik-Schiff am Bodensee hat starke Schlagseite

Jedes Jahr wird die „MS Schwaben“ zum „Torture-Ship“. Swinger-Partys will der Eigentümer aber keine
Oberbürgermeister will Swinger-Party am Wasser verhindern.

Am Bodensee gehen die Wogen hoch. Dass ein Schiff der deutschen Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) am 30. August auf eine frivole Fahrt gehen soll, hat bei Politikern aus der Region das Blut in Wallung gebracht. Dreamteam-Erotik-Events hat die „MS Schwaben“ gechartert, um darauf eine Swinger-Party zu veranstalten. Die BSB befindet sich indirekt im Besitz der Stadt Konstanz (Baden-Württemberg).

Deren Oberbürgermeister möchte nun verhindern, dass der Partnertausch auf hoher Bodensee stattfinden kann. „Wir lassen juristisch prüfen, ob der Vertrag aufgelöst werden kann“, erklärt BSB-Sprecher Josef Siebler.

Der Kontrast könnte wahrlich nicht größer sein. Im Linienbetrieb läuft die „MS Schwaben“ wie viele andere Bodenseeschiffe auch zu klassischen Kaffeefahrten aus. Bei der Swinger-Party von Friedrichshafen ins Schweizer Romanshorn sind nur Passagiere erwünscht, die sich an den Dresscode halten. Und der ist laut Veranstalter: „sexy, sexy, sexy.“ Das können etwa Outfits aus Lack, Leder oder Ketten sein.

Politiker auf beiden Bodensee-Seiten sehen den guten Anstand bedroht. Die Swinger-Party ist indes seit 2011 drei Mal ohne große Aufregung über den See gegangen. Und sie ist nicht das einzige erotische Event, für das die „MS Schwaben“ bislang gebucht wurde. Unter dem Namen „Torture-Ship“ vergnügen sich alljährlich Freunde der Sado-Maso-Szene an Bord. „Das ist eine Tanzveranstaltung, die es bereits seit 15 Jahren gibt“, erklärt BSB-Sprecher Siebler. Das Verchartern der Schiffe gehöre zum Geschäftsmodell.

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