Erneuter Anstieg: So viele Straftäter wurden 2022 verurteilt
2022 ist die Anzahl der rechtskräftigen Verurteilungen um 3,2 Prozent zum Vorjahr angestiegen. 26.442 Verurteilungen lagen 43.494 Delikten zugrunde. Den Löwenanteil davon machten 2022 Delikte gegen fremdes Vermögen aus.
Das geht aus der gerichtlichen Kriminalstatistik hervor, die die Statistik Austria am Mittwoch veröffentlicht hat.
Zuwächse gab es bei Eigentumskriminalität, Delikten gegen Leib und Leben und im Fremdenrechtsbereich.
Besonders hervor sticht das Plus von 71,9 Prozent bei Delikten im Fremdenrechtsbereich. Insgesamt handle es sich hier jedoch um eine eher kleine Deliktgruppe, hieß es. Ebenfalls auffällig: Ein Anstieg von 24,8 Prozent bei Urkundenfälschung. Wohl eine Folge der zahlreichen Fälschungsversuche im Zuge der Pandemie.
Die Delikte 2022 im Überblick
- Fremdes Vermögen: 12.570 Delikte, 28,9 Prozent aller Straftaten entfielen auf diese Delikt, Anstieg von 3,4 Prozent
- Fremdenrechtsbereich: Anstieg von 71,9 Prozent
- Urkundenfälschung: Anstieg von 28,9 Prozent
- Schwere Körperverletzung: Anstieg von 17,4 Prozent
- Raub/schwerem Raub: Anstieg von 16 Prozent
- Leib und Leben: Anstieg von 2023 auf 2022 um 11,4 Prozent
- Fahrlässiger Körperverletzung: Anstieg von 11,3 Prozent
- Diebstahl: Anstieg von 10,8 Prozent
- Körperverletzung: Anstieg von 8,7 Prozent
- Eigentumsdelikte: Anstieg von 3,4 Prozent
Insgesamt stieg die Anzahl der Delikte laut Statistik Austria um 2,4 Prozent im Vergleich zu 2021. Hauptverantwortlich dafür sei vor allem der Deliktsbereich Leib/Leben.
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Die Statistik Austria sprach von einem kleinen Zuwachs bei den Verurteilungen nach dem coronabedingten Tiefstand der Jahre 2020 (25.586 rechtskräftige Verurteilungen) und 2021 (25.626 rechtskräftige Verurteilungen). Dennoch bewegt sich die gerichtliche Kriminalstatistik tendenziell auf einem niedrigen Niveau.
Im Jahr 2019, also noch vor der Pandemie, gab es 29.632 Verurteilungen. Insgesamt wurden 2022 43.494 Delikte und 24.466 rechtskräftig verurteilte Personen erfasst. Rückläufige Zahlen gab es bei Drogendelikten (minus 11,9 Prozent), im Betrugsbereich (minus 10,4 Prozent) und Mord (minus 15,9 Prozent).
Wer sind die Verurteilten?
Unter den im Jahr 2022 verurteilten Personen waren mehr als drei Viertel (84,8 Prozent) männlich. Ebenfalls der Großteil (85,3 Prozent) der Delinquenten zum Tatzeitpunkt über 20 Jahre alt.
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7,2 Prozent der verurteilten Personen wurden 2022 mehr als einmal verurteilt, 88,6 Prozent davon waren männlich. Mehr als die Hälfte der verurteilten Personen (57,5 Prozent) hatte bei der ersten Verurteilung im Jahr 2022 keine Vorverurteilung in Österreich. Der Rest hatte bereits eine noch nicht getilgte oder gelöschte Eintragung im Strafregister.
Was die Wiederverurteilungen betrifft, änderten sich die Zahlen 2022 nur geringfügig mit einem Minus von 0,1 Prozentpunkten auf 31,1 Prozent. Die Wiederverurteilungsstatistik beobachtet alle in einem bestimmten Jahr Entlassenen oder rechtskräftig Verurteilten (außer zu unbedingter Haftstrafe oder Anstaltsunterbringung) über einen Zeitraum von vier Jahren.
Wiederverurteilte Kriminelle
Von den insgesamt 26.017 Personen, deren Verurteilung bzw. Entlassung 2018 stattfand, blieben rund zwei Drittel (68,9 Prozent) ohne weitere rechtskräftige Verurteilung, etwa jede dritte Person wurde innerhalb der vier Jahre wieder verurteilt.
Die gerichtliche Kriminalstatistik basiert auf dem Strafregisterfile, das vom Bundesministerium für Inneres geführt wird. Sie gibt Auskunft über drei verschiedene Betrachtungsebenen: verurteilte Personen, Verurteilungen sowie (seit dem Berichtsjahr 2012) sämtliche abgeurteilte Delikte.
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