Ermittlungen gegen Vorarlberger Apothekerkammerpräsidenten

Ermittlungen gegen Vorarlberger Apothekerkammerpräsidenten
Nach Corona-Impfung von niederösterreichischer Lebensgefährtin in Vorarlberg ist eine disziplinarrechtliche Erstprüfung im Gang.

Die Apothekerkammer hat Erhebungen gegen den Vorarlberger Apothekerkammerpräsidenten und Präsidenten des Österreichischen Apothekerverbands Jürgen Rehak eingeleitet. Zugrunde liegt dem die Impfung seiner niederösterreichischen Lebensgefährtin, die sich im Jänner in Vorarlberg über die Apotheke Rehaks impfen ließ, was für einige Aufregung sorgte. In Vorarlberg wurde Gesundheitspersonal zu dem Zeitpunkt bereits geimpft, in Niederösterreich noch nicht.

Johann Baumgartner, Sprecher der Apothekerkammer, bestätigte am Donnerstag gegenüber der APA einen Bericht der "Salzburger Nachrichten", dass eine Erstprüfung gegen Rehak im Gange sei. Der weisungsfreie Disziplinarrat sei von sich aus tätig geworden und erhebe nun, ob ein disziplinarrechtliches Vergehen vorliege. Der Disziplinaranwalt entscheide dann, ob ein Disziplinarverfahren eingeleitet werde oder nicht. Insgesamt seien in den vergangenen beiden Jahren 67 Disziplinaranzeigen bearbeitet worden, die aber nicht alle zu Verfahren geführt hätten.

Niederösterreicherin in Vorarlberg geimpft

Die Lebensgefährtin Rehaks, eine selbstständige Apothekerin aus Niederösterreich, hatte in einem zwischenzeitlich entfernten Posting in den sozialen Medien von ihrer Impfung berichtet. Dass er ihr eine Impfung ermöglichte, hatte Rehak mit ihrer Mitarbeit in seiner Apotheke in Höchst (Bezirk Bregenz) "im Sinne des Familienverbandes" begründet, sie habe auch einen Wohnsitz in Vorarlberg.

Als Vorarlberg das Gesundheitspersonal zur Impfung einlud, habe er daher seine Mitarbeiter dazu angemeldet, darunter eben auch seine Lebensgefährtin, die auch bei der Durchführung von Antigentests geholfen habe. Es sei alles korrekt abgelaufen.

Rehak vermutete hinter der Berichterstattung politische Motive in Hinblick auf die anstehende Apothekerkammerwahlen, bei der er neuerlich antreten wolle. In einem anonymen Schreiben Anfang Februar hatte laut Medienberichten "eine engagierte Gruppe von Apothekerinnen und Apothekern, denen der Berufsstand noch wirklich am Herzen liegt" aufgrund der Causa und des "fatalen Imageschadens" den Rücktritt Rehaks als Präsident des Apothekerverbands gefordert. Gegenüber den "Vorarlberger Nachrichten" sprach Rehak von einer hinterhältigen und feigen Aktion, er überlegte rechtliche Schritte. Die Apothekerkammerwahl findet voraussichtlich Ende Jänner 2022 statt.

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