Ermittler sah flüchtigen Räuber im Supermarkt

Edmund Wiesbauer vom LKA fasste den Verdächtigen im Vorbeigehen
Nach dem Überfall auf einen Geldtransporter ist auch der dritte Verdächtige in Haft. Ein Zufallstreffer

Ginge es nicht um ein schweres Verbrechen, die mutmaßlichen Täter könnten einem beinahe leid tun. Der vollkommen missglückte Überfall auf einen Geldtransporter am Donnerstag in Innsbruck endete am Dienstag mit der Verhaftung eines 59-jährigen Verdächtigen. Seine beiden Söhne haben sich bereits am Samstag der Polizei gestellt. Der flüchtige Vater lief einem hochrangigen Beamten des Landeskriminalamts in die Arme, als dieser auf dem Weg zu einem Termin in der Stadt war.

„Ich habe die Exfrau des Verdächtigen vor einem Supermarkt erkannt und bin in das Geschäft gegangen. Dort ist er gesessen und hat gerade einen Kaffee getrunken“, erzählt Edmund Wiesbauer, Leiter des Raubdezernats, dem KURIER. Der 59-jährige ließ sich ohne Widerstand festnehmen. Die beiden Männer kannten sich gewissermaßen schon. „Ich hatte SMS-Kontakt mit ihm. Er hat mir versprochen, sich zu stellen“, erzählt Wiesbauer. Dass sich der Flüchtige für seine Kaffeepause ausgerechnet einen Supermarkt aussuchte, der in der selben Straße wie das Landeskriminalamt liegt, passt ins Bild.

Denn der Überfall auf den Geldtransporter durch zwei Brüder (28 und 30) und ihren Vater war ein einziges Desaster: Die Männer blieben bei dem familiären Coup am vergangenen Donnerstag ohne Beute, weil es ihnen nicht gelungen war, den Tresor im Fahrzeug zu knacken.

Noch am selben Tag geriet der 30-jährige in Verdacht, der Besitzer des Fluchtwagens zu sein. Die Polizei musste ihn zunächst aber wieder gehen lassen. Sein jüngerer Bruder (28) stellte sich jedoch, nachdem er sein Foto in den Medien entdeckte. Er hatte sich in einer Garage, wo die Männer vergeblich versucht hatten, den Safe zu öffnen, von einer Kamera filmen lassen.

Kommentare