Ein Euro für eine Fahrt: Ehrenamtlicher Taxi-Dienst mit E-Autos
Ida Kröss-Pramstaller ist eine von 28 freiwilligen Fahrerinnen, die auf Anfrage Dorfbewohner durch den Ort kutschieren
Aldrans und Sistrans liegen direkt neben Innsbruck. Und doch ist man in den beiden Dörfern im Speckgürtel der Tiroler Landeshauptstadt schon im ländlichen Raum. Das spiegelt sich auch im Öffi-Angebot wieder, das mit jenem der nahen Stadt nicht mithalten kann.
Nun haben die beiden Mittelgebirgsgemeinden ein gemeinsames Projekt gestartet, das besonders Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, neue Möglichkeiten eröffnen soll.
Gerade für diesen Personenkreis wolle man "die öffentlichen Einrichtungen in den Dorfkernen für die Bewohner der entlegenen Ortsteile wieder näherbringen“, erklärten die Bürgermeister Johannes Strobl (Aldrans) und Johannes Piegger (Sistrans) zum Start eines gemeinsamen "Dorftaxis".
Das Besondere daran: 28 Freiwillige setzen sich ans Steuer des Ruftaxis, das montags und mittwochs jeweils von 8 bis 12 Uhr bestellt werden kann – etwa für Fahrten zu und von Bus-Haltestellen oder für Einkaufsfahrten.
Ein Lückenschluss
Über die Gemeindegrenze hinaus steht das Angebot auch für Besuche von Sprengelärzten zur Verfügung. Jede Fahrt kostet einen Euro. Es sind Angebote wie diese, die im ländlichen Raum, Lücken im öffentlichen Personennahverkehr schließen und klimafreundliche Alternativen zur Fahrt mit dem eigenen Auto ermöglichen sollen.
In Aldrans und Sistrans werden E-Carsharing-Fahrzeuge des Anbieters "floMOBIL" für das "Dorftaxi" verwendet. Derartige Angebote im Mikro-Öffi-Verkehr werden in Tirol mit seinen vielen Tälern, in denen der Verzicht auf das eigene Auto schwieriger als in urbanen Gebieten ist, derzeit stark ausgebaut.
Der Verkehrsverbund Tirol (VVT) unterstützt etwa E-Carsharing-Angebote in mittlerweile über 30 Gemeinden. "floMOBIL" ist einer von drei Partnern. In Kufstein ist es „Beecar“, mit dem die Stadt vor einem Jahr als erste österreichweit flächendeckendes E-Carsharing eingeführt hat.
Der VVT wiederum hat vor einem Jahr mit "Regioflink" das erste On-Demand-Shuttle des Landes eingeführt – vor allem als Service für die „letzte Meile“. Für die Nutzer funktioniert es ähnlich dem Prinzip des "Dorftaxis" in Sistrans/Aldrans. Für VVT-Klimaticket-Besitzer sind die Fahrten sogar gratis.
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