E-Scooter: Wie Unfälle und Verletzungen vermieden werden könnten

Mann auf E-Scooter
Experten der TU Graz untersuchten Unfälle mit E-Scootern. Sie plädieren dafür, die Höchstgeschwindigkeit der Roller zu reduzieren.

3.600 Personen wurden laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) im Vorjahr bei Unfällen mit E-Scootern verletzt - im Vergleich zu 2021 um 900 mehr. Forscherinnen und Forscher der Technischen Universität Graz haben untersucht, wie das Unfallrisiko reduziert werden kann. Dabei wurden Fahrversuche mit Freiwilligen ebenso angewandt wie Simulationsmodelle am Computer.

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Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen daraus gab das Team um Projektleiter Christoph Leo vom Institut für Fahrzeugsicherheit am Mittwoch bekannt.

"Weil E-Scooter eine sehr junge Mobilitätsform sind, haben wir mit diesem Projekt Neuland betreten", beschreibt Leo. "Es gab bisher noch keine wirklichen Untersuchungen dazu."

Zusätzlich zu Versuchen und Modellen arbeitete sich das Team durch Unfallberichte.

Was ein Helm bewirken kann

Demnach könne ein Helm das Risiko, sich am Kopf schwer zu verletzen, um 44 Prozent senken, berichten die Wissenschaftler.

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Ein großes Problem sei das durchaus hohe Tempo der Roller von bis zu 25 km/h: Die Forscher plädieren dafür, die zulässige Höchstgeschwindigkeit zu begrenzen, und zwar auf maximal 15 km/h. Das würde etwa das Verletzungsrisiko bei Kollisionen mit Fußgängern oder Alleinunfällen fast um die Hälfte senken.

Von einer Reduktion auf 15 km/h würden auch Fahranfänger profitieren, ist das Team der TU Graz überzeugt: "Es zeigte sich, dass Neulingen die Höchstgeschwindigkeit ihres Fahrzeuges häufig ausreizten, obwohl sie noch sehr unsicher unterwegs sind", heißt es in der Studie.

Unfallzahlen werden weiter steigen

Die Forscher appellieren zudem an alle E-Scooter-Fahrer, das Fahrverbot auf Gehwegen einzuhalten und zur eigenen Sicherheit einen Helm zu tragen. Denn "allgemein scheinen die Risiken dieser Mobilitätsform unterschätzt zu werden", kommentiert Leo.

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E-Scooter: Wie Unfälle und Verletzungen vermieden werden könnten

Das Team der TU Graz

"Darum ist in den nächsten Jahren weiterhin eine steigende Zahl an Verletzungen zu erwarten." Im Straßenverkehr sei man mit Fahrrad oder zu Fuß sichererer unterwegs, merkt der Experte zudem an.

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