Drohbotschaften in der Kirche: Polizei vermutet Racheakt
Ein Pfeil aus Kerzen deutet auf den Altar in der Pfarrkirche Leoben. Dort ist ein Kruzifix aufgebahrt, zugedeckt mit einem Altartuch. Rosenblätter sind verstreut. Auf der Brust der Jesus-Figur steht eine Kerze. In englischer Sprache wurden auf das Tuch Botschaften wie: "Keine Scham", "Ich beobachte dich, Priester" und "Du wirst den Preis bezahlen" gekritzelt. Auf dem Tabernakel liegt ein toter Vogel. Dazu Worte in weiblicher Handschrift: "Schwarze Teufel, weiße Seelen."
Drohung
"Getötete Unschuld"
Für die Religionswissenschaftlerin Theresia Heimerl von der Uni Graz ist eines klar: "Ein Lausbubenstreich war das nicht. Das ist eine zielgerichtete Kritik an der katholischen Kirche." Raum für Spekulationen biete die Symbolik: "Die Aufbahrung mit dem weißen Tuch in Verbindung mit dem toten Vogel bedeutet so viel wie verlorene, getötete Unschuld." Mit den Worten "schwarze Teufel" könnten die Priester, mit "weiße Seelen" Kinder gemeint sein.
Ohne das Wort "Kindesmissbrauch" auszusprechen, sagt auch Polizist Braunstein: "Die Vermutung liegt nahe, dass sich hier jemand rächen wollte. Wir ermitteln aber in alle Richtungen."
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