Doskozil vor Ostgipfel zu Corona: "Erwarte Diskussion auf Augenhöhe"

Doskozil vor Ostgipfel zu Corona: "Erwarte Diskussion auf Augenhöhe"
Burgenlands Landeshauptmann Doskozil will Dienstagabend im Gesundheitsministerium trotz hoher Inzidenzen über kontrollierte Öffnungsschritte in Tourismus, Sport und Kultur reden

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil erhofft sich vom heutigen Corona-Gipfel der Ostregion mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) eine Diskussion "auf Augenhöhe". Um 19.30 Uhr treffen sich die Landeshauptleute von Wien, NÖ und dem Burgenland mit dem Minister, um die nächsten Schritte zu beraten.

Denn obwohl in Wien (7-Tages-Inzidenz am Montag laut AGES 321,9), Niederösterreich (271,7) und dem Burgenland (256,1) die Lage wegen der starken Ausbreitung der gefährlicheren B.1.1.7-Variante besonders angespannt ist, drängt der nach seiner vierten Kehlkopf-Operation eben erst auf die politische Bühne zurückgekehrte Doskozil auf "behutsame, gut kontrollierte Lockerungen" vor allem in Tourismus, Gastronomie, Kultur und Sport, wo es "umfassende Präventions- und Sicherheitskonzepte" gebe. Es sei zwar richtig und gut, die Lage in den Spitälern zu beobachten, aber man müsse auch "im Fokus haben, wie es der Wirtschaft geht".

In Test-Hotels Öffnung probieren

Er habe nach den ohne konkrete Ergebnisse beendeten Bund-Länder-Beratungen im Kanzleramt am Montag darauf "insistiert", dass es eine zusätzliche Runde für Ostösterreich gebe, bestätigte Doskozil am Dienstagvormittag auf KURIER-Nachfrage, "weil mir das wichtig ist". Er könne nicht "bei einem Kaffee locker Maßnahmen zustimmen", obwohl etwa Salzburg auch ähnlich hohe Inzidenzen habe. Dass Anschober dem zugestimmt habe, lobte Doskozil ausdrücklich. Ob es einer Diskussion auf "Augenhöhe" zuträglich sei, wenn er ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz als "Showmaster" und "Florian Silbereisen der Politik" bezeichne - wie vor wenigen Tagen geschehen? Politische Diskussionen müssten zulässig sein, meinte Doskozil.

"Vielleicht gelingt heute Abend ein Kompromiss", sagte Burgenlands Landeshauptmann. Ein solcher könnte darin bestehen, dass man "Schulsport ermöglicht" oder in "dem einen oder anderen Hotel" teste, wie eine Öffnung organisiert werden könne.

In den vergangenen Monaten hatte sich Doskozil bei den Corona-Runden in der Bundeshauptstadt von einem anderen Mitglied der Landesregierung vertreten lassen (müssen) - da hatte es nie ein Aufbegehren aus dem Burgenland gegeben. Hängt also dieser Bestemm auf einen Ostgipfel an seiner Person, fragte der KURIER. Das seien Was-wäre-wenn-Fragen, so der rote Landeshauptmann, aber es "kann sein".

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