Und zwar vom Bezirk Scheibbs im südlichen Zipfel Niederösterreichs in den Bezirk Liezen in der Obersteiermark: Nach einem Grundsatzbeschluss der steirischen Landesregierung wird das Wildnisgebiet Dürrenstein um das Lassingtal in den Gemeinden Wildalpen und Landl erweitert. Das gaben die Umweltschutzreferenten aus Niederösterreich und der Steiermark, ÖVP-Vizelandeshauptmann Stephan Pernkopf und SPÖ-Landesrätin Ursula Lackner, am Donnerstag bekannt.
"Ein Marathon"
Die ebenfalls 3.500 Hektar große Fläche auf steirischer Seite bringen die Bundesforste ein, ein durchaus steiniger Weg "Wir haben sechs Jahre mit dem Land Steiermark verhandelt", erinnert sich Vorstand Rudolf Freidhager. "Es freut mich, das wird diesen Marathon gemeinsam gemeistert haben." Die Erweiterung soll auch den letzten Urwald Mitteleuropas mit seinen Rotbuchen, Tannen und Fichten noch besser schützen: Er ist der größte, noch vorhandene Urwald der Alpen, der sich ohne Eingriff des Menschen entfalten konnte. Damit das so bleibt, ist ein Besuch deshalb strikt reglementiert: Der Urwald darf nur bei Führungen mit Experten begangen werden. Darüber hinaus gibt es freie zugängliche Gebiete, doch hier gilt, die markierten Wanderwege zu benützen.
Insgesamt sind nämlich auch fast 90 Prozent des Wildnisgebietes Naturzone, wurden also nie bearbeitet. Es wird nicht geschlägert, totes Holz bleibt liegen. Die Pflanzen- und Tierwelt ist außergewöhnlich: 800 Pilz- und 280 Moosarten wurden gezählt, dazu 70 Vogel- und 45 Säugetierarten. Das steirische Lassingtal fügt sich nahtlos ein: Der Lassingbach, ein Zufluss der Salza, ist ein fast unregulierter Alpenbach.
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