Die Nachricht verbreitete sich in Floridsdorf und unter Radfahrern in Windeseile. Schnell machten Gerüchte die Runde, der KURIER hat daher beim Brückenbetreiber nachgefragt. Die Antwort kam postwendend – und sie erzeugt vorerst unschöne Bilder im Kopf: „Die geplante Generalsanierung soll im März 2027 starten und bis Ende 2031 dauern.“
Obwohl bis dahin noch viel Wasser die Donau hinunterrinnen wird, hat eine Asfinag-Sprecherin bereits klare Zielvorgaben: „Aufgrund der hohen Verkehrsauslastung ist die Sanierung der Brücke nur unter Aufrechterhaltung von zwei Fahrspuren je Richtungsfahrbahn möglich.“
Daher plane man den neben der Nordbrücke liegenden Steinitzsteg, vulgo Nordsteg, als Ausweichroute für den Autoverkehr zu verwenden, wie schon bei der Sanierung Ende der 1990er-Jahre.
Sturm der Entrüstung
Fünf Jahre Sperren! Floridsdorfs Grüne fordern auch für Radfahrer und Fußgänger eine Ausweichmöglichkeit ohne größeren Zeitverlust. Bedeutet für Heinz Berger konkret: „Kein Umweg von zwei Kilometern über die Floridsdorfer Brücke, sondern eine technische Lösung vor Ort.“
Noch weiter geht Roland Romano von der Radlobby Wien, der gleich eine Vielzahl von baulichen Maßnahmen für die stetig größer werdende Zahl von Radlern fordert, die täglich zwischen Floridsdorf und dem 19. bzw. 20. Bezirk die Donau überqueren.
Martin Blum, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Wien, versucht indes die Wellen zu glätten, bleibt aber unkonkret: Man arbeite „an einer Lösung, den Fuß- und Radverkehr so sicher und komfortabel wie möglich über die Donau zu führen“.
Sturm im Wasserglas?
Der KURIER ließ die Kirche und die Aufregung in Floridsdorf und radelte über eine mögliche Alternativroute: Von der Donauinsel ging es auf den Radwegen der Floridsdorfer Brücke und der Forsthausgasse ampelfrei bis zur einzigen Ampel neben der Heiligenstädter Brücke – und dort hinunter zu den beiden Radrouten entlang des Donaukanals.
Zeitverlust in Richtung City beinahe null, in Richtung Redaktion in Heiligenstadt rund zehn Minuten.
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