Die neue DNA-Hitliste der Polizei

Durch die DNA will die Polizei Verbrechern auf die Schliche kommen.
DNA-Tests dürfen nur mehr ab einem Strafmaß von einem Jahr gemacht werden.

Mit 14.625 DNA-Analysen ging die Exekutive im Jahr 2013 gegen das Verbrechen vor. Bei einem Stückpreis pro DNA-Analyse von 280 Euro ergibt das Gesamtkosten in der Höhe von 4,9 Millionen Euro.

Es ist das erste Mal, dass das Innenministerium eine Gesamtbilanz bezüglich der DNA-Proben anfertigen ließ. Der Hintergrund dafür sind neue, verschärfte Bestimmungen im Sicherheitspolizeigesetz, die mit 1. Juli in Kraft treten. Ab dann dürfen DNA-Proben nur mehr genommen werden, wenn ein Strafausmaß von mehr als eine Jahr droht.

Auslöser war ein wegen Unterschlagung verurteilter Bürger. Der hatte sich beim Verfassungsgerichtshof dagegen beschwert, dass die Polizei einen Mundhöhlenabstrich vorgenommen hatte. Die Verfassungsrichter kamen zur Auffassung, dass der Einsatz von DNA-Analysen bei Bagatelldelikten überzogen sei, und verlangten eine Verschärfung der Bestimmungen.

Im Innenministerium versucht man daraufhin zu erkennen, wie sich die Verschärfung ab 1. Juli auswirken könnte. Dafür wurden alle DNA-Tests seit dem Jahr 2011 erhoben und analysiert. Dem KURIER liegen die Zahlen nun vor. Am stärksten kommen die Tests bei "Diebstahl durch Einbruch oder mit Waffen" vor. Da liegt die monatliche Quote zwischen 750 und 1350. Ein wahrer DNA-Renner ist auch der schwere Raub, bei dem heuer im ersten Halbjahr bereits 440 DNA-Proben angefertigt wurden.

Organisierte Banden

Auch scheinbare Bagatelldelikte wie Diebstahl werden fallweise DNA-mäßig erfasst. Aber nur, wenn der Verdacht auf einen organisierten Hintergrund gegeben ist. Das ist auch weiterhin gesetzlich gedeckt. Denn nur so kann dem Täter die Banden-Zugehörigkeit nachgewiesen werden. "Exotische" Delikte werden DNA-mäßig kaum erfasst. So scheinen Hausfriedensbruch und Wilderei jeweils nur mit einem Fall auf. Ebenfalls nur einmal wurden Tierquälerei und Nötigung ein Fall für "Kommissar DNA". Weil alleine schon wegen der Kosten der DNA-Einsatz auch bisher restriktiv gehandhabt wurden, rechnet im Innenministerium nach Inkrafttreten der neuen Bestimmungen niemand mit Änderungen.

Die neue DNA-Hitliste der Polizei

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