Seit vergangenem Jahr bekleidet Eibl das Amt. „Nachdem unser Altbürgermeister zurückgetreten ist, hat man mich angerufen und vorsichtig gefragt, ob ich Bürgermeister werden will“, erzählt Eibl. Eine Nacht habe er Bedenkzeit gebraucht. Seine Entscheidung bereue er bis heute nicht. Weshalb er sich auch der Bürgermeisterwahl am 26. September in OÖ stellen will: „Ich habe es noch nicht offiziell gemacht. Aber ja – ich werde es machen“, sagt er dem KURIER.
Unvoreingenommenheit als Vorteil
Dass viele seiner Gemeindebediensteten älter sind als er, macht ihm nichts: „Es ist eine absolute Gewöhnungssache.“ Er arbeite wie jeder „normale“ Bürgermeister. Voraus habe er ihnen dennoch etwas: „Mein Vorteil ist eine gewisse Unvoreingenommenheit. Man sieht die Dinge als Junger noch ein bisschen unbelasteter.“
Österreichweit haben zehn Gemeinden einen Ortschef, der unter 30 Jahre alt ist. Bernadette Schöny ist mit 28 Jahren davon die jüngste Ortschefin. Seit Jänner 2020 steht sie an der Spitze der niederösterreichischen Gemeinde Kaltenleutgeben. „Man muss auch die Jungen ranlassen. Lang eingesessene Kommunalpolitiker und -politikerinnen sollten auch den Mut haben, neue Ideen zuzulassen“, sagt sie.
Vorarlberg ist Spitzenreiter
Mit ihr gibt es 537 Bürgermeister in NÖ. 37 davon feierten maximal ihren 40. Geburtstag. Mit 6,5 Prozent liegt man damit im Mittelfeld. Tirol weist den gleichen Prozentsatz auf. Burgenland und Steiermark liegen mit sechs und 5,6 Prozent dahinter und bilden das Schlusslicht. Vorne mit dabei sind hingegen Kärnten (acht Prozent), Salzburg (8,4 Prozent) und Vorarlberg. Das westlichste Bundesland belegt mit satten 9,4 Prozent den ersten Platz. Mit 28 Jahren ist der Bludenzer Ortschef Simon Tschann der Jüngste im Ländle. Eine Bürgermeisterin unter 40 Jahren gibt es in Vorarlberg allerdings nicht.
Und auch Eibls Heimatbundesland Oberösterreich schneidet gut ab: Mit 8,7 Prozent liegt es an zweiter Stelle. Die jüngste Bürgermeisterin ist 31 und aus Lembach im Mühlkreis.
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