Die Adventszeit über 1.000 Metern Seehöhe erwandern

Die Adventszeit über 1.000 Metern Seehöhe erwandern
In Kärnten setzt man bei Adventweg und Bergadvent, inklusiver klimaneutraler Anreise, auf Entschleunigung. Das Konzept boomt

Auf eine lange Historie können auch sie nicht zurückblicken, ihrem Erfolg tut dies aber keinen Abbruch. Die Rede ist von Adventmärkten in den Bergen oder vielmehr Adventwegen in Kärnten.

Das Aushängeschild schlechthin ist dabei der Katschberger Adventweg auf 1.750 Metern Seehöhe, der am kommenden Samstag seine Pforten öffnet (24.11 bis 25.12, jeden Mi., Fr. bis So., ausgenommen 24.12). Auf einem 2,5 Kilometer langen Rundweg geht es an der Grenze zwischen Kärnten und Salzburg durch die Winterlandschaft. „Der Adventweg hat im Jahr 2017 gestartet, für mich ist es heuer das dritte Mal, dass ich dabei bin“, erklärt Markus Ramsbacher, Geschäftsführer der Region Katschberg Lieser-Maltatal. Bis zu 1.000 Menschen würden mittlerweile an einem Tag den Adventweg besuchen. „Wir legen dennoch Wert darauf, dass wir ohne Kitsch und Kommerz auskommen“, sagt Ramsbacher.

Kerzen am Weg

So würde der Weg nur mit 300 Petroleumkerzen („Sicher keine Led.“) beleuchtet werden. Für 25 Euro Eintritt erhält man neben einem Thermosbecher und gratis Tee am gesamten Weg auch künstlerische Darbietungen zur Einstimmung auf Weihnachten: Weisenbläser, Gesangsgruppen und Geschichtenerzähler. „Wir haben Weihnachten wie früher. Es gibt auch nur eine Souvenirhütte, wo man Handgeschnitztes kaufen kann, sonst nichts“, erklärt der Chef. Gratis gibt es noch etwas anderes: Kaum Handyempfang entlang des Weges. „In der Vorweihnachtszeit tut das auch Mal gut“, sagt Ramsbacher.

Ein anderer Adventweg in den Bergen feiert heuer überhaupt seine Premiere: Der Mallnitzer Bergadvent (1.12 – 23.12, jeden Fr. bis So., plus 8.12.). Auch hier werden auf einem Rundweg mitten im Nationalpark Hohe Tauern verschiedene Stationen auf 1.200 Meter Seehöhe von den Besuchern erwandert.

Während am Katschberg eine Erkundung nur zu Fuß möglich ist, bietet die Gemeinde im Mölltal einen Bummelzug an. Apropos Zug: Das besondere an dem Weg ist, dass eine klimaneutrale Anreise bis zum Bahnhof Mallnitz-Obervellach möglich ist. Von dort erreicht man entlang des Lichterpfades an der Bachpromenade das Dorf. „Wir wollten damit einen Gegenpunkt zu stressigen Adventmärkten in der Stadt schaffen“, sagt eine der Initiatorinnen, Carmen Gfrerer.

Weitere Infos unter: katschberg.at, mallnitzerbergadvent.at

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