Der Wolf hetzt die Landespolitik und zerreißt die Wählerschaft

Dort, wo der Inn eine Furche durch Tirol zieht, konzentriert sich der urbane Raum des Bundeslandes. Aber links und rechts davon ist man sofort in den Bergen, besiedelten Tälern und der Natur. Und dort ist der Wolf zurück, der hier einst ausgerottet war.
Die Zahl der nachgewiesenen Tiere – und damit die Zahl der Risse von Nutztieren auf Almen – hat sich innerhalb weniger Jahre massiv erhöht. Die Bauern, eine Kernklientel der ÖVP, sind auf den Barrikaden. Mit dem Drängen auf leichtere Abschüsse haben sie in Tirol den Bauernbundobmann Josef Geisler über Monate vor sich hergetrieben und es geschafft, dass der Wolf im vergangenen Wahlkampf ein relevantes Thema war. Wer aber glaubt, dass es nur Landwirte mit Tierhaltung sind – also dann doch eine überschaubare Wählergruppe –, liegt falsch.
Schlägt der Wolf nahe von Wohnhäusern im Dorf zu, trabt er wie vor einigen Jahren in Osttirol bei einer Haltestelle an wartenden Schülern vorbei oder treibt sich im Wandergebiet herum, versetzt das längst nicht nur Bauern in Unruhe.
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