Schweizer Wolf: Auf Streifzug quer durch Niederösterreich
Nach einigen Wolfsrissen im Waldviertel hat sich in Langschlag im Bezirk Zwettl eine Bürgerinitiative gegründet, die von der Politik ein sofortiges Einschreiten fordert. Der Schutzstatus des Wolfes müsse fallen und Problemwölfe aus dem Verkehr gezogen werden. Bereits vier bestätigte Wolfsrudel leben alleine im Waldviertel.
Von Graubünden nach Wiener Neustadt
Auch anderenorts wird die Rückkehr des Raubtieres mit Argusaugen verfolgt. Der KURIER-Bericht über einen Wolf aus dem Schweizer Kanton Graubünden, der sich Anfang Februar im dicht besiedelten Gebiet um Wien und Klosterneuburg aufhielt, hat für heftige Reaktionen gesorgt.
Das besenderte Jungtier mit der genetischen Bezeichnung M237 wurde nicht nur im Raxgebiet von einer Wildkamera fotografiert. Auch im Bezirk Wiener Neustadt hat der Räuber deutliche Spuren hinterlassen, wie Bezirksjägermeister Werner Spinka zu berichten weiß.
In Aigen bei Hernstein, Matzendorf-Hölles, Markt Piesting und Bad Fischau ist der Jungwolf um den 10. Februar herum gestreift. Laut Spinka dürfte er in einem Revier das Rotwild derart getrieben haben, dass bei einer Hochwildfütterung die Holztische umgeworfen wurden. Zwei gerissene Rehe werden auf DNA-Spuren von M237 überprüft.
Bei der Forstdirektion des Landes NÖ liegen die genauen GPS-Daten des Senders vor, die die Marschroute des Tieres bestätigen. Er wanderte schließlich über das Burgenland in Richtung Budapest weiter.
Weil besonders die Raubtiere der vier Rudel im Waldviertel dem Menschen „bedrohlich nahe kommen und nur wenig Scheu zeigen“, will Niederösterreichs Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) die Wolfsverordnung im Bundesland anpassen lassen „Problemwölfe, die zur Bedrohung des Sicherheitsgefühls der Menschen werden“, sollen laut Pernkopf auch abgeschossen werden können. In Kärnten ist dies bereits gängige Praxis.
Kommentare