Wieder einmal kochen die Emotionen um das Skifahren, an dem seit Ischgl das Gefahrenetikett klebt, hoch. Auch in Österreich. Stein des Anstoßes waren hier vor allem Aufnahmen aus Hinterstoder (OÖ), wo sich am Sonntagmorgen bei der Talstation lange Schlangen von Gästen gebildet hatten.
„Wir waren eigentlich gut vorbereitet. Aber am Sonntag wollte jeder der Erste sein“, sagt Bergbahnvorstand Helmut Holzinger. In den Tagen zuvor hätte sich der Zustrom über den Vormittag verteilt.
„Diese Bilder machen eine schiefe Optik“, ist ihm bewusst. Holzinger betont aber: „Alle haben FFP2-Masken getragen. Und das hat sich im Freien abgespielt.“
Um derartige Szenen künftig dennoch zu vermeiden, werde nun aber nachgebessert. Statt der ohnehin schon auf 1.000 reduzierten Zahl an Parkplätzen werden künftig nur noch 850 zur Verfügung stehen. Die Polizei soll bei Bedarf die Zufahrt der Gäste derart verlangsamen, dass nicht alle gleichzeitig ankommen.
OÖ-Tourismuslandesrat Markus Achleitner (VP) kündigte an, dass auch andere Skigebiete im Bundesland aufgrund der Erfahrungen vom Wochenende ihre Sicherheitskonzepte adaptieren werden.
Die Skigebiete im Osten sind prinzipiell nicht auf die Massen ihrer nahen Ballungsräume ausgerichtet und stehen damit vor einer besonderen Herausforderung. Österreichs Branchensprecher Franz Hörl sieht gerade für diese Gebiete in einer der Covid-Vorgaben ein Problem: „Wenn alle auf einen Tusch kommen, geht sich das mit der Förderbeschränkung nicht mehr aus.“
Da ja ohnehin bereits eine Pflicht für FFP2-Masken herrsche, müsse über die halbierte Förderleistung noch einmal geredet werden. „Bei Sesselliften, die es gerade in den stadtnahen Skigebieten sehr oft gibt, gehört sie sofort weg“, sagt Hörl. Der Zillertaler versichert: „Jeder geht jetzt noch einmal in sich und schaut, wo wir was besser machen können.“
Am Hochkar (NÖ) führte am Sonntag der plötzliche Ausfall von drei Liften zur kurzfristigen Überlastungen im Anstellbereich. „Das sind Erfahrungen, die wir sammeln. Wir haben die Anstellbereiche in Windeseile verlängert“, sagt Markus Redl, Geschäftsführer der Niederösterreichischen Bergbahnen (NÖ-BBG). Das verpflichtende Online-Ticketing habe sich hingegen sehr gut bewährt.
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