Coronavirus: Vorarlberg baut Notversorgungszentrum auf

Coronavirus: Vorarlberg baut Notversorgungszentrum auf
In Vorarlberg ist das Infektionsgeschehen besonders dramatisch. Notspital in Dornbirn soll Platz für 200 Patienten bieten.

Im kleinen Vorarlberg (400.000 Einwohner) gehen die Zahlen an täglichen Neuinfektionen unvermindert durch die Decke. Am Donnerstag wurden 828 neue Covid-19-Fälle gemeldet. Bei der Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt das Bundesland seit Wochen im absoluten Spitzenfeld.

Nun wird ein stationäres Notversorgungszentrum in der Messe Dornbirn, das es dort bereits im heurigen Frühjahr gab, wieder aufgebaut. "Wir schaffen vorsorglich eine weitere Bettenkapazität", erklärten Gerald Fleisch und Peter Fraunberger, Geschäftsführer der Vorarlberger Landeskrankenhäuser, am Donnerstag.

Entwicklung "besorgniserregend"

Die Infektionszahlen würden nach wie vor besorgniserregend steigen. Vorarlberg müsse sich für den Fall der Fälle bestmöglich vorbereiten, hieß es in einer Aussendung. Aktuell befinden sich in Vorarlberg insgesamt 141 Menschen wegen Corona in Spitalsbehandlung, 27 davon in intensivmedizinischer Betreuung.

Coronavirus: Vorarlberg baut Notversorgungszentrum auf

In jeder Koje des Notzentrums ist Platz für zwei Patienten

In Vorarlberg sind 430 von insgesamt 1.900 Spitalsbetten für Covid-19-Patienten reserviert. Zudem stehen 51 Intensivbetten zur Verfügung. Diese Kapazitäten sind noch ausweitbar, bei Bedarf können sofort weitere 53 Beatmungsplätze aufgerüstet werden.

Im Notversorgungszentrum, das in zwei Wochen einsatzbereit sein soll, werden - bei Bedarf - bis zu 200 Covid-19-Erkrankte mit leichterem Krankheitsverlauf behandelt werden können. Derzeit wird die Halle 9 im Messequartier dafür umfunktioniert. Im Aufbau sind zwei Stationen à 100 Betten, die jeweils in zwei Unterstationen à 50 Betten unterteilt werden.

200 Betten mit Sauerstoffversorgung

Damit alle 200 Betten mit Sauerstoff versorgt werden können, wird im Außenbereich ein Tank installiert. So lässt sich eine Versorgung via Leitung direkt ans Bett sicherstellen. Jede Koje wird für jeweils zwei Patientinnen bzw. Patienten ausgelegt.

Steilste Kurve in Österreich

In Vorarlberg hat sich die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagnachmittag (laut Daten der AGES) auf 662,5 erhöht. Eine Woche zuvor am Dienstag lag sie bei knapp unter 300 - auch das schon ein bedenklicher Wert.

Aktuell ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen in Vorarlberg die mit Abstand höchste in ganz Österreich. Dahinter folgen Oberösterreich (562,3), Tirol (517,3) und Salzburg (481).

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