Aber da kommt noch mehr: Das Covid-Prognosekonsortium befürchtet Mitte kommender Woche bis zu 17.000 Neuinfektionen täglich und 7-Tage-Inzidenzen von 820 im besten Fall, 1.320 im schlechtesten Fall, der Mittelwert würde 1.027 betragen. Derzeit liegt diese Kennziffer – die Neuinfektionen gerechnet auf 100.000 Einwohner – bei knapp 600 und hat sich somit seit 1. Juni mehr als verdreifacht, damals betrug die 7-Tage-Inzidenz 175.
Parallel steigen dann auch die Zahlen der an Covid-19-erkrankten Patienten in den Spitälern drastisch: Für kommenden Mittwoch, 29. Juni, geht dass Konsortium von bis zu 1.180 Erkrankten aus, für die Woche darauf, 6. Juli, von bis zu 2.349. Am Freitag lagen 662 Menschen mit Covid-19 im Krankenhaus, verglichen mit 1. Juni um beinahe 200 mehr.
Rückkehr der Maske?
An diesem 1. Juni hob die Bundesregierung beinahe alle Sicherheitsmaßnahmen auf. Selbst die FFP2-Masken sind bis auf das strengere Wien seither kaum noch vorgeschrieben. Eventuell kommen sie aber schneller zurück, als die Politik plante, die die Maskenpflicht nämlich nur für drei Monate ausgesetzt und nicht gänzlich aufgehoben hat: Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) schloss am Freitag im Ö1-Morgenjournal eine Rückkehr der FFP2-Maske noch vor Herbstbeginn in den breiten Alltag nicht aus.
Experten begründen die hohen Zahlen mit den beiden Omikron-Varianten, die längst dominant sind, in Wien und Salzburg etwa machen sie bereits 70 Prozent aller Neuinfektionen aus. Dazu kommt das wiedererwachte Veranstaltungsleben mit Massenbeteilung: Nach dem Nova-Rock-Festival im Burgenland tauchte etwa in Niederösterreich ein Cluster mit 200 positiven Fällen auf. Weiters filtert das eingeschränkte Testregime symptomlose, aber infizierte Menschen nicht mehr aus: Legt man die Abwasseranalysen aus 108 Kläranlagen zugrunde, wäre die Neuinfektionszahl zumindest um 150 Prozent höher als tatsächlich durch Tests bestätigt.
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