Causa Ibiza: Was Sie über das Bargeld in der Sporttasche wissen sollten

PRESSESTATEMENT ZUM DOPPELBUDGET: STRACHE
Strache soll Urlaube mit gebündeltem Bargeld bezahlt haben. Das Geld wurde in einer Sporttasche transportiert.

In der FPÖ unter Heinz Christian Strache war immer viel Bargeld vorhanden bzw. im Umlauf – vor allem für die Begleichung der laufenden Ausgaben und Rechnungen. Das geht jedenfalls aus dem Ermittlungsakt hervor. Doch es gibt auch Fotos von einer mysteriösen Sporttasche voll mit Bargeld.

Straches Geld und Comeback

Die Ermittler befragten die Strache-Assistentin über die mysteriöse Sporttasche: Bodyguard R. habe in seiner Vernehmung vom 24. September 2019 ausgesagt, dass er im Dienstfahrzeug von Heinz-Christian Strache am 28. Juni 2013 eine Sporttasche mit großen Bargeldmengen gesehen und fotografiert hätte.

Causa Ibiza: Was Sie über das Bargeld in der Sporttasche wissen sollten

Das Geld in der Sporttasche

Wusste die Assistentin davon? "Nein. Ich wusste, dass er immer eine Sporttasche im Auto hat. Den Inhalt kannte ich jedoch nicht“, sagt die frühere Assistentin von Strache. "Dieses mir jetzt vorgelegte Bild bzw. die Bilder mit dem darin befindlichen Bargeld kannte ich nicht."

Dann werfen die Ermittler ein, dass der Bodyguard R. angeben hat, dass Strache am 1. Juli 2013 aus der Kanzlei eines FPÖ-Anwalts einen Rucksack mit Bargeld abgeholt hatte. Was können Sie dazu angeben?

"Mir wurden soeben die Lichtbilder eines Rucksacks mit Bargeld gezeigt und ich gebe dazu an, dass ich mich daran erinnern kann, dass mir Bodyguard R. einmal im Büro einen Rucksack mit Geld gezeigt hat“, räumt die Assistentin im Verhör ein. "Ob es sich genau um diesen Rucksack gehandelt hat, kann ich nicht mehr angeben. Ich kann mich jedoch an die vielen mit "Gummiringerl" gebündelten Scheine erinnern."

Causa Ibiza: Was Sie über das Bargeld in der Sporttasche wissen sollten

Geld in der Sporttasche

Foto vom  5. Jänner 2014

Im Zuge der Datenauswertung wurde ein weiteres Lichtbild von Bargeld, welches im Dienstfahrzeug des HC Strache lag, sichergestellt. Das Foto soll am 5. Jänner 2014 aufgenommen worden sein. Der Bodyguard gab an, "dass er dieses Geld von Ihnen, der Assistentin, erhalten hätte, um dazu eine Urlaubsreise des HC Strache zu bezahlen". Können Sie sich daran erinnern?

"Ich kann mich erinnern, dass Strache mir im Jahr 2014 einen Bargeldbetrag zur Begleichung eines Urlaubs in gebündelten Scheinen übergeben hat“, sagt die Assistentin aus. "Ich habe ihn nicht gefragt, woher er das Geld hatte. Ich vermute, dass mir Strache deswegen das Geld gegeben hat, weil der Bodyguard an diesem Tag möglicherweise nicht im Dienst war."

Wie verrechnete die FPÖ Spesen?

Als Assistentin von HC Strache musste Karin S. drei Verrechnungsstellen schultern, darunter die Kasse der Landesgruppe Wien, die bis zu 10.000 Euro für Strache bereit hielt; dazu kam die FPÖ-Bundesgeschäftsstelle und der Parlamentsklub. "Ich hatte kein fixes Budget die Ausgaben", sagt Karin S. aus. Im Paramentsklub war ihr Ansprechpartner Harald Vilimsky.

"Ich habe versucht, die mir von den Chauffeuren, Sicherheitsleuten vorgelegten und mein eigenen Rechnungen der jeweilig zuständigen Stelle zuzuteilen", sagt S. aus."Wenn private Rechnungen, zB.Rechnungen eines Schiverleihs im Winterurlaub und das Hotel vorgelegt wurden, habe ich diese meiner Erinnerung nach zurückbekommen." Mit diesen rechnungen sei sie dann zu HC Strache gegangen. "Dieser sagte mir, geht zum (Bodyguard) R. und dieser soll sie umwandeln. Oder anders gesagt: Der Bodyguard soll private Rechnungen zum Beispiel gegen diverse Bewirtungsrechnungen getauscht haben. Das bestreitet Strache.

Wenn kein Geld mehr in dieser Handkassa war, sei sie zu Vilimsky gegangen und habe ihn gefragt, ob der Klub die Spesen für HC Strache übernehmen und dafür Bargeld zur Verfügung stellen kann. Mit dem Bargeld habe sie dann Spesen für Strache bezahlt. "Vilimsky wollte im Anschluss dafür die Belege für die Ausgaben des Parlamentsklubs, damit er seine Kassa abschließen kann", sagt Karin S. "An dieser Stelle möchte ich anführen, dass Vilimsky nichts von den Malversationen wusste."

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