Carla-Schulstartaktion: Caritas unterstützt armutsgefährdete Kinder

Mädchen hält Schultüte in der Hand
Die Kosten für Schulsachen sind im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent gestiegen.

Das neue Schuljahr steht vor der Tür. Damit steigt nicht nur die Aufregung unter den Schülern, sondern auch der finanzielle Druck auf ihre Eltern. Denn besonders für armutsgefährdete Familien bedeutet ein neues Schuljahr auch eine finanzielle Herausforderung. Immerhin sind einer aktuellen Arbeiterkammer-Studie zufolge die Preise für Schulsachen im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent gestiegen.

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„Obwohl es zusätzliche staatliche Unterstützungen gibt, sehen wir, dass die Teuerungen jene noch ärmer macht, die es vorher schon waren – darunter auch beunruhigend viele Kinder und Jugendliche“, sagt Caritas-Direktor Klaus Schwertner.

 

In Österreich sind nämlich rund 353.000 Kinder und Jugendliche armutsgefährdet. In Wien trifft es fast jedes vierte Kind. Um Familien mit geringem Einkommen den Schulstart finanziell erleichtern zu können, bietet die Caritas auch heuer wieder für alle ihre Carla-Schulstartaktion an.

Günstige Schulsachen

Die „young Caritas“ hat auch heuer zu einer großen Schulsachensammlung aufgerufen: Insgesamt 54 Schulen und 8.500 Schüler in Wien und Niederösterreich nahmen teil und spendeten Hunderte Materialien – von Schultaschen, Heften bis hin zu Federpennalen. Seit gestern können die Sachen in den Carla-Shops zu besonders günstigen Preisen erworben werden – und das, solange der Vorrat reicht. Statt über 100 Euro zahlt man hier beispielsweise nur 35 Euro für eine Schultasche.

Carla Mittersteig 

  • Mittersteig 10, 1050 Wien
  • Öffnungszeiten: Mo. – Fr. von 9 bis 18 Uhr und Sa. von 9 bis 15 Uhr

Carla Nord

  • Steinheilgasse 3, 1210 Wien
  • Öffnungszeiten: Mo. – Fr. von 9 bis 18 Uhr und Sa. von 9 bis 15 Uhr

Carla Pop-up Mariahilf

  • Mariahilfer Straße 3, 1060 Wien
  • Öffnungszeiten: Mo. – Fr. von 10 bis 19 Uhr und Sa. von 10 bis 18 Uhr

Spenden können bis 30 Minuten vor Ladenschluss abgegeben werden

Auch Kaula kauft hier gemeinsam mit ihrer 12-jährigen Tochter Nour für den Schulbeginn ein. Kaula hat aber insgesamt sechs Kinder: „Normalerweise könnte ich mir all die Schulsachen für meine Kinder nicht leisten. Hier kann ich aber gleich mehrere Materialien für einen deutlich geringeren Preis einkaufen.“

Kaula ist aber nicht die Einzige: „Die Nachfrage ist deutlich größer als das Angebot“, betont Caritas-Direktor Schwertner. Deshalb freue man sich, wenn weiterhin gut erhaltene Schulsachen in die Läden vorbeigebracht werden.

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Am Donnerstag können zum Beispiel von 11.30 bis 16 Uhr im Carla auf der Mariahilfer Straße 77 Schultüten abgegeben werden.

Caritas-Lerncafés

Schulmaterialien sind allerdings nicht das einzige finanzielle Problem: Viele Familien können sich externe Nachhilfe nicht leisten. Allein in diesem Schuljahr beliefen sich die Kosten auf rund 720 Euro pro Schulkind. Eine kostenlose Alternative bietet die Caritas in ihren 68 Lerncafés. Derzeit werden dort österreichweit 1.900 Schüler betreut. Doch auch hier scheint der Bedarf größer als das Angebot.

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Um die Familien deshalb auch weiterhin unterstützen zu können, fordert die Caritas „eine Gesamtreform der Sozialhilfe neu mit bundesweit einheitlichen Mindeststandards und bedarfsorientierten Kinderrichtsätze“. Der Caritasdirektor plädiert: „Wir dürfen uns niemals mit Kinderarmut abfinden – und müssen jedes Kind auf die Bildungsreise mitnehmen.“

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