Bures verschärft Regeln bei Schülertransporten

Bures verschärft Regeln bei Schülertransporten
0,1 Promille gelten künftig auch für Kleinbus-Fahrer, Ausbildung verpflichtend.

Schwere Unfälle mit Schulbussen passieren immer wieder. Die Statistik zeigt: Jährlich ereignen sich 30 Unfälle im Schülertransport auf Österreichs Straßen. Ein Drittel davon mit Pkw oder Kleinbussen. Auch, weil die Fahrer betrunken sind – so etwa bei einem Unfall im Juni 2012 bei Pusterwald-Hinterwinkl in der Steiermark, bei dem drei Kinder verletzt wurden. Die 47-jährige Lenkerin hatte zuvor eine Flasche Prosecco getrunken und 1,84 Promille im Blut.

Jetzt greift SP-Verkehrsministerin Doris Bures ein. "Jeder Unfall im Straßenverkehr ist ein traumatisches Erlebnis für alle Beteiligten." Sie will eine Reform im Schülertransport. Und sie pocht auf den Fall der 0,5-Promille-Grenze bei Lenkern von Kleinbussen. Denn die brauchen nur den B-Führerschein – für sie galt bisher 0,5 Promille. Das soll sich ändern. Künftig soll 0,1 Promille gelten – und damit die selben Richtlinien wie bei den "echten" Busfahrern und Berufskraftfahrern. "Alkohol hat am Steuer nichts zu suchen, insbesondere, wenn man Kinder und Jugendliche sicher an ihr Ziel bringen soll", sagt Bures. Die Zahlen sprechen dafür. Denn 4000 Fahrzeuge sind im Schülerverkehr unterwegs und legen wöchentlich 1,8 Millionen Kilometer zurück.

Gefahren erkennen

Auch bei der Ausbildung soll sich einiges ändern: Die wird verpflichtend eingeführt – dadurch sollen die speziellen Gefahrensituationen beim Schülertransport verdeutlicht und das Risikobewusstsein bei den Lenkern geschärft werden. Der Erwerb eines Schülertransportausweises wird an die verpflichtende Aus- und Weiterbildung gebunden.

"Kinder verhalten sich im Straßenverkehr anders. Deshalb haben wir mit zahlreichen Initiativen die Gefahren aufgezeigt, denen Kinder im Straßenverkehr ausgesetzt sind und machen jetzt mit dem Reformpaket für den Schülertransport den nächsten Schritt", sagt Bures.

Ein schwerer Unfall ereignete sich im Oktober des Vorjahres in Kärnten. Der Kleinbusfahrer wollte auf einer Bergstraße in St. Paul einem Reh ausweichen. Traurige Bilanz: fünf Volksschulkinder und der Lenker verletzt.

Kommentare