Bürgermeisterinnen beim Bundespräsidenten fordern Gendern
Die fünf Monate alte Lea war die jüngste Besucherin beim Bürgermeisterinnen-Treffen heute, Mittwoch, in der Hofburg. Elisabeth Feichtinger, Bürgermeisterin des oberösterreichischen Altmünsters, hat ihren Nachwuchs kurzerhand mitgenommen. Sie wollte am eigenen Beispiel zeigen, wie schwierig sich Familie und das Bürgermeisterinnen-Dasein oft vereinen lassen.
Schwierig, aber nicht unmöglich.
Auf Einladung der Ehefrau des Bundespräsidenten sind am Mittwoch Vormittag rund 110 Orstchefinnen aus ganz Österreich zu einem Treffen in die Hofburg gepkommen. Das sind rund zwei Drittel aller Bürgermeisterinnen. Österreich hat 2.096 Gemeinden, 1.919 davon sind in männlicher Hand. Bürgermeisterinnen gibt es in 177 Gemeinden, das sind etwa acht Prozent.
„Es gibt also noch Luft nach oben“, begrüßte Doris Schmidauer ihre Gäste. Bei einer Podiumsdiskussion wurde über die Schwierigkeiten des Bürgermeisterinnen-Daseins in der Männer-Domäne diskutiert, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Vorurteile und Zukunftsvisionen.
"Bürgermeister und Bürgermeisterinnen"
Brigitte Ribisch, Bürgermeisterin vom niederösterreichsichen Laa an der Thaya, kritisierte, dass bei Frauen in der Politik viel zu oft über Kleidung und Outfit berichtet würde, nicht über die Hürden, mit denen sie zu kämpfen hätten.
Einladungen und Medientermine wie heute würden für mehr Bewusstsein in der Gesellschaft sorgen, ebenso das Gendern in Texten und Artikeln, da waren sich die Gemeindechefinnen sicher.
„Wenn die Mädchen im Kindergarten sagen, sie wollen Bürgermeisterin werden, dann sind wir am richtigen Weg“, meinte Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher aus Stuhlfelden (Salzburg).
Bundespräsident Alexander van der Bellen verabschiedete die Bürgermeisterinnen mit den Worten: „Ich bin halt ein Mann, dafür kann ich nichts. Weiter so!“
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