Bürger glauben nicht an Schubumkehr

Die Sanierung der Start- und Landebahn dauert bis 3. Oktober
Flughafen Klagenfurt für die Sanierung lahmgelegt/Pläne zur Frequenzsteigerung sorgen für Skepsis

Lahmgelegt statt – wie ursprünglich befürchtet – stillgelegt wurde der Klagenfurter Flughafen am Montag. In den kommenden drei Wochen erfolgt die Sanierung der Piste, in der Folge soll der Airport zu neuen Höhenflügen ansetzen. Die Bevölkerung beobachtet diesen Plan mit Skepsis.

Seit dem Jahr 2007 (469.000 Passagiere) hat der Flughafen in Klagenfurt alljährlich Fluggäste verloren. Im Vorjahr wurden nur noch 229.000 Personen transportiert. Der im Jahr 2014 für heuer erstellte Businessplan sieht 339.000 Passagiere vor – das lässt sich nicht einmal annähernd realisieren, zumal der Airport für die Erneuerung der Start- und Landebahn nun bis 3. Oktober gesperrt ist. 13,2 Millionen Euro werden von Stadt und Land investiert, um die Destination "flügge" zu machen.

"Wir versuchen, London in unser Programm aufzunehmen sowie Sommer- und Winter-Charter anzubieten. Die Berlin-Destination wollen wir erhalten, auch wenn Eurowings gegenteilige Pläne hegt", hofft Flughafendirektor Max Schintlmeister auf eine Frequenzsteigerung.

"Konkurrenz zu groß"

Die Bevölkerung ist weniger optimistisch, dass dies gelingt: "Die Trendwende ist unrealistisch. Ich glaube nicht, dass sich die Investitionen rentieren", sagt Hermann Turner aus Klagenfurt. Die internationalen Anbindungen seien nicht gegeben, die Konkurrenz anderer Flughäfen zu groß. "Ich fliege im Oktober von Klagenfurt via Wien nach Kanada. Aber der Kärnten-Airport scheint tot zu sein. In den Reisebüros haben sie mir sogar dazu geraten, von Laibach oder Graz wegzufliegen", erzählt Aldin Dokic aus St. Veit. Er sei Klagenfurt treu geblieben, weil er "eine Belebung erwartet".

Diese Hoffnung hat Maximilian Bürger aufgegeben: "Seit Kärnten die Alpe-Adria-Line subventioniert, die Fluggäste nach Laibach und zurück führt, habe ich den Glauben an den Airport verloren." Von dieser Verbindung würde nur der slowenische Airport profitieren. Mirela Kosic aus Feldkirchen gibt ihm recht: "Laibach bietet eine Vielzahl von interessanten Direktflügen an, hat Klagenfurt den Rang abgelaufen."

Brigitte Dorrighi glaubt hingegen an eine "Schubumkehr": "Ich besuche oft meine Familie in Hamburg – diesbezüglich ist die Anbindung aus Klagenfurt ideal. Außerdem hoffe ich, dass der sanierte Airport für Reisebüros und Fluglinien wieder interessanter ist", sagt die Klagenfurterin.

Kommentare