Brisante DoRo-Pleite: Mitarbeiter soll 80.000 Euro veruntreut haben
Ob David Bowie, Falco, Frank Zappa, Whitney Houston, Queen oder die Stones – der Filmproduzent Rudolf Dolezal war früher eine große Nummer im Musikvideo-Geschäft. Doch diese erfolgreichen Zeiten des heute 61-jährigen Rudi Dolezal scheinen seit Längerem vorbei zu sein. Gestern, Freitag, wurde über die Filmfirma DoRo GmbH mit Sitz in Purkersdorf ein Konkursverfahren am Landesgericht St. Pölten eröffnet. Doch das ist nicht die erste Insolvenz.
Laut Firmencompass ging im Jahr 2002 die Wiener City Film Produktion pleite, 2003 die DoRo Media AG und vor fünf Jahren traf es die Österreich-Zweigstelle der Münchner DoRo-Filmproduktions-GmbH. Dolezal war in diesen Firmen nicht nur Eigentümer, sondern hatte auch Management-Funktionen über. Bei der DoRo-Filmproduktions-GmbH erhielten die Gläubiger laut Creditreform 5,25 Prozent Quote.
Strafverfahren
Bei der aktuellen Insolvenz schaut es für die Gläubiger ganz schlecht aus. „Auf den ersten Blick schaut es für sie nicht gut aus, es scheint kaum realisierbares Vermögen vorhanden zu sein“, sagt Insolvenzexperte Alexander Klikovits vom KSV1870 zum KURIER.
Dolezal selbst teilt im Konkursantrag dem Gericht mit, dass die Geschäfte eigentlich zufriedenstellend gelaufen seien, aber ein Dienstnehmer, der die Buchhaltung betreute, soll 80.000 Euro veruntreut haben. Dazu sei am Gericht in St.Pölten ein Strafverfahren, anhängig. Zugleich soll eine Honorarforderung eines Dienstleisters (80.000 Euro) eingetrudelt sein, die nicht mehr bedient werden kann.
Denn: Die DoRo GmbH sitzt nun auf einem Schuldenberg in Höhe von 540.000 Euro, davon entfallen 470.000 Euro auf Lieferanten. „Wesentliches Vermögen ist nicht vorhanden“, räumt Dolezal im Antrag ein. „Es ist daher für die Insolvenzgläubiger mit keiner Quote zu rechnen.“ Nur die 4.000 Euro zur Deckung der Verfahrenseröffnungskosten wurden hinterlegt.
Hatte Rudi Dolezal früher in zumindest acht Firmen Funktionen, so hat er heute nur noch vier: Er ist unter anderem Co-Stifter der Alpedo Privatstiftung sowie Eigentümer und Geschäftsführer der Alpedo-Vermögensverwaltung. Letztere schrieb im Geschäftsjahr 2017 448.000 Euro Bilanzverlust, federte den Verlust aber mit hohen Kapitalrücklagen (1,2 Millionen Euro) ab.
Die Alpedo Vermögensverwaltung ist Eigentümerin einer Liegenschaft in Purkersdorf. Darauf sind Pfandrechte von zwei Banken in Höhe von 125.000 Euro bzw. 150.000 Euro eingetragen. Außerdem ist eine gerichtliche Exekution im Grundbuch ersichtlich. Die Stadtgemeinde Purkersdorf hat im Vorjahr 29 Rückstände bei Abgaben und Steuern in Höhe von 2.752 Euro geltend gemacht.
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