Brand am Schlachthof-Areal war wohl gelegt

Brand am Schlachthof-Areal war wohl gelegt
Ermittler können nach dem Großbrand in Bergheim (Salzburg) eine technische Ursache ausschließen.

Stundenlang kämpften die Löschtrupps mit mehr als 120 Feuerwehrleuten am Sonntag gegen die Flammen an. Zwischenzeitlich ging man sogar von Ammoniak-Austritt aus, was dann verhindert werden konnte. Aufwändig gestaltete sich nach dem Großbrand auch die Suche nach der Ursache für das Flammen-Inferno, das weite Teile des Betriebes lahmlegte. Michael Haybäck von der Bezirksverwaltungsbehörde musste schließlich die Hiobsbotschaft verkünden, dass 400 Tonnen Rindfleisch ungenießbar sind und entsorgt werden müssen. Der Schlachtbetrieb wurde in Bergheim vorübergehend gestoppt. Es kann derzeit am Standort nur noch zerlegt und verarbeitet werden.

Berufsfeuerwehr, Brandsachverständiger, Polizei, Eigentümervertreter, Baubehörde, Statiker, Baufirma, Markt- und Veterinäramt sowie Bezirksbehörde nahmen am Montag die Arbeiten auf. Brandermittler Walter Kittl geht mittlerweile davon aus, dass das Feuer am Schlachthof bewusst gelegt wurde. „Alle technischen Möglichkeiten sind untersucht. Wir haben den Elektrostapler und verschiedene andere Geräte herausheben lassen. Einen Hinweis auf eine Inbrandsetzung konnten wir aber nirgendwo finden“, so Walter Kittl im Gespräch mit dem KURIER.

Feuerzeug in Halle geworfen

„Es muss sich um eine externe Zündquelle gehandelt haben“, ist der Brandsachverständige überzeugt. Vermutlich legte ein noch unbekannter Feuerteufel den Brand. Dafür reiche ein gewöhnliches Feuerzeug, so Kittl. Vermutet wird, dass es durch ein offen stehendes Rolltor in die Halle geworfen wurde. Es waren in dem Bereich unzählige leicht brennbare Materialien wie Kartonagen und Folien gelagert. Der Großbrand könne dadurch in nur wenigen Sekunden entfacht worden sein.

Am Dienstagnachmittag liefen immer noch Ermittlungsarbeiten an der Halle, die noch einsturzgefährdet ist. Durch die Hitze war das Mauerwerk im Innern verzogen worden. Die Materialien müssen mit einem Spezialgerät per Teleskoparm und Greifzange ins Freie gehoben werden. Aufnahmen von Überwachungskameras werden ausgewertet und auch ein Brandmittelspürhund war in der Brandruine im Einsatz. Er schlug aber nicht an. Ein Brandbeschleuniger als Zündhilfe kann damit ausgeschlossen werden.

Ermittlungen sind im Laufen

Der Brandsachverständige verfasst nun einen Bericht an die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen beim Landeskriminalamt Salzburg sind im Laufen. Eine Person soll auch bereits festgenommen worden sein. Bestätigen wollte das die Polizei am Dienstagnachmittag noch nicht. Man ermittle in alle Richtungen, hieß es offiziell dazu. Ein Sprecher des Mutterkonzers von Alpenrind, der OSI Group: „Noch ermittelt die Polizei. Wir können noch nicht mehr dazu sagen.“ Die Höhe des entstandenen Schadens kann ebenso noch nicht genau beziffert werden. Fest steht, dass es der größte Brand in Salzburg in den vergangenen Jahren war.

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