Vor Trauungssaal verhaftet: Bräutigam wird nach Italien gebracht

Hier wollte das Paar heiraten.
Der vor seiner Hochzeit festgenommene Gambier, 32, soll mehrfach illegal nach Österreich eingereist sein.

Ein 32-jähriger Gambier, der am Freitag wenige Minuten vor seiner Hochzeit verhaftet wurde, soll jetzt nach Italien abgeschoben werden. Es waren tumultähnliche Szenen, die sich am Gang vor dem weltberühmten Marmorsaal im Salzburger Schloss Mirabell abspielten. „Bitte lasst uns heiraten“, fleht die Braut in einem Facebook-Video, das ihre Schwester gedreht hat. Die Beamten ließen sich aber nicht umstimmen und vollzogen die vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) angeordnete Festnahme noch vor der Eheschließung.

Laut einer Aussendung des Innenministeriums handelt es sich bei dem Mann nicht um einen Asylwerber, zumindest nicht in Österreich. Der Bräutigam hat laut Ministerium bereits in Italien Asyl beantragt. Laut Dublin-Regelung der EU ist somit Italien für sein Verfahren zuständig. Deshalb soll  der Gambier in den nächsten Tagen dorthin gebracht werden. Aktuell befindet sich der Mann in Wien in Schubhaft. Er soll schon mehrmals illegal nach Österreich eingereist und nicht zum ersten Mal in Schubhaft sein. Bereits mehrfach wurde er nach Italien überstellt.

Zuletzt untergetaucht

Im Rahmen einer Einvernahme sei der Mann aufgefordert worden, seiner Ausreiseverpflichtung nachzukommen. „Trotz zahlreicher Aufforderungen seitens des BFA zeigte der Fremde keinerlei Kooperationsbereitschaft und kam seiner Verpflichtung zur Mitwirkung nicht nach“, heißt es in der Aussendung des Innenministeriums.

„Wir haben die Hochzeit schon vor vier Monaten angemeldet. Und dann kommen die drei Minuten davor“, sagte die Schwester der Braut in den Salzburger Nachrichten.

Laut Magistrat werden Eheschließungen von Nicht-EU-Ausländern automatisch an das BFA gemeldet, in der Regel Monate vor dem Hochzeitstermin. Trotzdem erfolgte die Festnahme direkt vor dem Trauungssaal. Das sei der erste Zeitpunkt gewesen, an dem die Festnahme möglich gewesen sei und man wusste, wo sich der  Mann befinde, berichtet das Innenministerium. Der Gambier sei zuletzt, wie schon mehrmals zuvor, untergetaucht gewesen.

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