Blockgletscher: Ein „Überbleibsel“ aus der Eiszeit

Blockgletscher sind besonders spezielle Klimazeiger. Dabei handelt es sich um Schuttfelder, die ein sichtbares Permafrostphänomen darstellen.
Es gibt nur mehr ganz wenige davon und sie werden immer weniger. Ein solcher Blockgletscher ist am Weg zur Langtalereckhütte in den Ötztaler Alpen nach weniger als zwei Stunden Fußmarsch gut zu sehen.
Es besteht aus Blockschutt, Gestein und Eis und „kriecht“ wie ein Gletscher ins Tal, einen halben Meter pro Jahr. Tobias Hipp, Experte des Deutschen Alpenvereins für Klimawandel, erklärt: „Dieses Schuttfeld weist eine Steigung von 40 Grad und mehr auf und wird vom Permafrost im Inneren zusammengehalten.“

Geschützt wird der Frost durch das Gestein. „Ein Dinosaurier, ein Überbleibsel aus der Eiszeit vor 10 bis 15.000 Jahren“, schwärmt Hipp: „Heute könnte so etwas nicht mehr entstehen.“
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Wenn es jetzt wärmer wird, die Hitze langsam das Gestein durchdringt und den Permafrost auftaut, brechen diese Blockgletscher quasi in sich zusammen, Steinschläge inklusive.
Gletscher fließen
Warum und wie sich Gletscher und Blockgletscher fortbewegen, erklärt Hipp: „Durch den Druck, der durch das Eis in Bodennähe entsteht, wird das Eis immer elastischer. Und dort hat der Gletscher nur eine Temperatur von null Grad, dadurch kann er wie auf so einem Wasserfilm fließen, wie eine Honigmasse auf einem Brot.“
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