
© Getty Images/tunart/iStockphoto
Bitter: Millionenpleite einer Baufirma für Einfamilienhäuser
Der Großteil der Schulden entfällt auf geleistete Anzahlungen von Häuselbauern.
05/02/2019, 03:38 PM
„Die Ursachen des Vermögensverfalles liegen insbesondere im Rückgang der Umsatzerlöse 2018 aufgrund von Liquiditätsengpässen. Es konnten faktisch die erforderlichen Deckungsbeiträge nicht mehr erwirtschaftet werden, dies umso mehr, da aufgrund der Konkurrenz keine realistischen Erlöse erzielt werden konnten“, teilt die Baufirma dem Gericht mit. „Die Antragstellerin war intensiv bemüht, in Gesprächen den Liquiditätsengpass zu beseitigen. Es war jedoch nicht möglich, diese Gespräche erfolgreich abzuschließen und sind die Bemühungen der Antragstellerin zur Abdeckung des Liquiditäts- und Finanzbedarfes fehlgeschlagen.“
Die Rede ist vom Bauunternehmen K7 Bau GmbH. Der oberösterreichische Betrieb ist auf die Errichtung von Einfamilienhäusern spezialisiert. Die Schuldnerin wurde 2012 gegründet und hat ihren Firmensitz in Saxen, Hofkirchen 21. Sie musste nun Insolvenz anmelden, nachdem bereits ein Gläubiger einen Insolvenzantrag gestellt hatte.
Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände Creditreform und KSV1870 und AKV dem KURIER. Heute, Donnerstag, wurde das Insolvenzverfahren am Landesgericht Linz bereits eröffnet.
Detail am Rande: Ein weiteres Büro der K7 Bau befindet sich in der Naarner Straße 33, 4320 Perg. Geschäftsführender Gesellschafter ist Kazim Dedecan. Er war früher Gesellschafter in zwei anderen Baufirmen, die vor Jahren gelöscht wurden. Das eingetragene Baugewerbe ist Laut Wirtschaftskammer Österreich (WKO) auf "ausführende Tätigkeiten beschränkt, ohne Planung, ohne Berechnung und ohne Bauleitung.

Laut Creditreform war die Bonität der K7 Bau GmbH in den vergangenen zwei Jahren schon angespannt, 400 Punkt ist schlecht, 600 heißt pleite
Schulden und Vermögen
Die Verbindlichkeiten werden mit 2,346 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 1,517 Millionen Euro auf Anzahlungen von Kunden, 301.000 Euro auf die Umsatzsteuer, 153.700 Euro auf Lieferanten, 108.600 Euro auf Überzahlungen von Kunden, 61.200 Euro auf die Mitarbeiter, 53.500 Euro auf die Gebietskrankenkasse, 43.100 Euro auf die Finanz, 24.950 Euro auf die BUAK und 20.880 Euro auf die Gemeinde.
Das Vermögen wird mit 2,264 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 2,026 Millionen Euro auf offene Forderungen, 87.900 Euro auf Forderungen aus einem Verrechnungskonto, 67.000 Euro auf halbfertige Leistungen, 61.000 Euro auf das Warenlager und 23.300 Euro auf Bankguthaben. Das Stammkapital ist nur zur Hälfte (17.500 Euro) eingezahlt.

Screenshot/Homepage
Die Zukunft
Von der Insolvenz sind 55 Gläubiger und neun Dienstnehmer betroffen. Früher hatte der Betrieb mehr Mitarbeiter. Das Unternehmen soll fortgeführt werden. Ein Sanierungsplan wurde laut Creditreform bereits eingebracht. Zum Insolvenzverwalter wurde der renommierte Linzer Anwalt und Sanierungsexperte Rene Lindner bestellt.

screenshot Homepage
Wir würden hier gerne ein Login zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte Piano Software Inc. zu.
Jederzeit und überall top-informiert
Uneingeschränkten Zugang zu allen digitalen Inhalten von KURIER sichern: Plus Inhalte, ePaper, Online-Magazine und mehr. Jetzt KURIER Digital-Abo testen.
Liebe Community,
Mit unserer neuen Kommentarfunktion können Sie jetzt an jeder Stelle im Artikel direkt posten. Klicken Sie dazu einfach auf das Sprechblasen-Symbol rechts unten auf Ihrem Screen. Oder klicken Sie hier, um die Kommentar-Sektion zu öffnen.