Bis zu 290 Schüler an Virus erkrankt
Am Freitagnachmittag verlief an der Tourismusschule in Zell am Ziller alles wie geplant. Zumindest was den Elternsprechtag betraf. Der konnte abgehalten werden, obwohl der Unterricht bereits am Donnerstag wegen eines unter den Schülern grassierenden Magen-Darm-Infekts von der Direktion ausgesetzt wurde. "Die Schule selbst ist nicht betroffen. Aber wir wollten verhindern, dass sich das weiter ausbreitet", erklärt Direktor Bernhard Wildauer die Maßnahme.
Ausgebrochen ist die Erkrankung im Internat der Schule, das sich in einem ehemaligen Hotel befindet. "In der Nacht auf Donnerstag bekam rund ein Drittel der Internatsschüler Brechdurchfall", erzählt Wildauer. In dem Gebäude befindet sich auch die Schulküche. "Wir essen hier alle zu Mittag", hat der Direktor eine Erklärung dafür, dass sich die Infektion, bei der es sich um Noroviren handeln könnte, derart ausbreiten konnte. Bis zu 290 der insgesamt 515 Schüler und einige Lehrer hat es erwischt.
Noch am Donnerstag wurde die Schulküche gesperrt und mit einer Grundreinigung und Desinfektion des gesamten Gebäudes begonnen, die auch noch am Freitag am Laufen war. Die 90 Internatsschüler dürfen erst am Sonntagabend wieder in das Haus. "Wir gehen davon aus, dass wir am Montag wieder mit dem Unterricht beginnen können", sagt der Direktor. Bis spätestens Dienstag würden Untersuchungsergebnisse vorliegen, die klären sollen, was der Auslöser für die Erkrankung war.
Bürgermeister zu Gast
Wildauer vermutet, dass der Virus von außen eingeschleppt wurde. Eine Lebensmittelvergiftung hält er für unwahrscheinlich:"Noch am Mittwoch haben sämtliche Bürgermeister des Zillertals bei uns gegessen und keiner ist krank geworden." Auch der Direktor selbst ist verschont geblieben.
Selbst wenn Lebensmittel als Ursache für die Infektion nahezu ausscheiden, wurden sämtliche offenen Nahrungsmittel vernichtet. Auch eine dem Internat angeschlossene Pizzeria, die mit Produkten aus der Schulküche beliefert wurde, hat man vorsorglich geschlossen. "Wir haben alle Maßnahmen mit der Amtsärztin und dem Landesschulrat abgestimmt", sagt Wildauer, der hofft, dass am Montag wieder Normalität einkehrt.
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