Laut Norbert Hafner, Vorsitzender des Alpenvereins Steiermark, habe sich im Vergleich zu früher schon einiges zum Positiven gewendet. So erinnert sich Hafner an "vermüllte Gipfel", als vor 40 Jahren "hinter jedem Stein verrostete Dosen gelegen" seien.
Doch vor allem bei biologischem Müll fehle noch das Bewusstsein. Aufgrund der fälschlichen Annahme, dass dieser ohnehin verrotten würde, werfen diesen viele in die Natur, schildert Hafner.
Doch Verrottungszeiten seien lange, betont Hafner, vor allem die Schalen seien ein Problem, insbesondere für Wildtiere. Aber nicht jeder Müll wird absichtlich weggeworfen, ist Hafner überzeugt, "manches wird verloren".
"Bis zu sieben Jahre"
Dass oft Essensreste, wie beispielsweise Bananenschalen oder Apfelreste, in der Natur zurückgelassen werden, weiß auch Ingrid Hayek, Vizepräsidentin des Alpenvereins, "weil man glaubt, der natürliche Abfall würde sich wieder rasch von selbst zersetzen".
Aber: "Fruchtschalen brauchen bis zu sieben Jahre, bis sie von der Natur verwertet werden", erklärt sie.
"Wenn man Speisen mit raufträgt, sollte man die Reste auch wieder mit runtertragen", ergänzt Hafner. Da ansonsten für Hubschrauber bei allgemeinen Transportfahrten ein zusätzlicher organisatorischer Aufwand entstehe.
Verantwortung übernehmen
Dem pflichtet Extrembergersteiger und Alpinlegende Peter Habeler bei. Dieser unterstützt als Schirmherr seit der Gründung die Initiative: „Wir wollen alle Bergliebhaber dazu anregen, entstandene Abfälle wieder mit ins Tal zu nehmen." Denn jeder Einzelne übernehme Verantwortung, wenn er draußen unterwegs ist, betont Habeler.
„Naturschutz und Klimaschutz gehen Hand in Hand. Das Sauberhalten der Berge ist unerlässlich, damit unsere schöne Landschaft weiterhin Ort der Erholung und des Krafttankens bleibt.
Weil die Alpen aufgrund des Klimawandels sowieso schon sehr gefährdet sind, ist es wichtig den Müll wieder mit vom Berg zu nehmen“, bekräftigt Almdudler Geschäftsführer Gerhard Schilling.
Heuer machte Almdudler mit dem Alpenverein in der Steiermark auf die Initiative aufmerksam. Gemeinsam wanderte man über die Voisthalerhütte auf den Gipfel des Hochschwabs (2.277 Meter), den höchsten Berg der Hochschwabgruppe.
Dabei hat man das gemeinsame Engagement mit der Unterschrift auf dem “Manifest der Sauberen Berge erneut besiegelt“, betonen Hayek und Schilling unisono.
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