Betrug mit gefälschten Tankkarten: Festnahme in Österreich

An der Tankstelle legt man ordentlich ab
Insgesamt wurden bei einer gemeinsamen Polizeiaktion elf Tatverdächtige in Österreich, Rumänien und Belgien geschnappt.

Im Zuge einer gemeinsamen Polizeiaktion wurden am Mittwoch mehrere Personen in Österreich, Rumänien und Belgien festgenommen. Sie stehen unter Verdacht, mindestens 420.000 Euro mit gefälschten Tankkarten in Belgien gestohlen zu haben. Eine Person wurde in Graz geschnappt, sieben in Rumänien und drei in Belgien.

Laut der Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (kurz: Eurojust) sollen die Tatverdächtigen verschiedene Skimming-Techniken angewandt haben, um an die elektronischen Daten auf dem Magnetstreifen der Originaltankkarten und deren PIN-Codes zu gelangen.

Mit den Daten konnten die Beschuldigten Tankkarten fälschen, die es ihnen mithilfe des PIN-Codes ermöglichten, Kraftstoff zu kaufen. Weiters haben die Betrüger Geld auf das belgische Mauterfassungsgerät geladen, ohne die Absicht zu haben, diese Beträge jemals zu bezahlen. Überdies wurde das Geld, das auf das Gerät hochgeladen, aber nicht tatsächlich für die Maut ausgegeben wurde, auf die Bankkonten der Verdächtigen "zurückerstattet". 

Ermittlungen gegen 83 Unternehmen

Eurojust berichtet in einer Aussendung am Mittwoch von einem Gesamtschaden im Wert von 420.000 Euro. Ermittelt wurde gegen 83 Unternehmen, die insgesamt 163 Lkws eingesetzt haben. 

Die von den belgischen Behörden eingeleiteten Ermittlungen wurden in der Zwischenzeit von sechs weiteren Ländern unterstützt, darunter auch Österreich. Hierzulande waren die Staatsanwaltschaften Graz und St. Pölten sowie die Landeskriminalämter Steiermark und Niederösterreich an der Aktion beteiligt.

Am Mittwoch führte die Polizei in Graz eine Hausdurchsuchung und konnte eine Person festnehmen. "Der Festgenommene wurde in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. Die Staatsanwaltschaft Graz prüft aktuell eine Übergabe des Festgenommenen an die belgischen Behörden", sagte der Sprecher der Landespolizeidirektion Steiermark, Heimo Kohlbacher, auf KURIER-Anfrage.

Die rumänische und belgische Polizei konnte unter anderem Bargeld, Kryptobörsen, elektronische Geräte, Plastikkarten mit Magnetstreifen sowie vier Pistolen sicherstellen. 

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