Baby nach Schütteln in Graz gestorben: Mutter aus Haft entlassen

Symbolbild
Das Gutachten stützte den Tatvorwurf des Schüttelns nicht mehr mit Sicherheit. Die Ermittlungen gehen aber weiter.

Die Mutter jenes zehn Monate alten Buben, der Ende Februar durch ein Hirnödem verstorben ist, wird aus der Justizanstalt und der U-Haft entlassen. Das Gutachten zur Todesursache konnte "nicht mehr mit Sicherheit den Tatvorwurf stützen", bestätigte Hansjörg Bacher einen Bericht der Onlineausgabe der "Kronen Zeitung" am Mittwoch. Wie der Verteidiger der 25-jährigen Rumänin der "Krone" sagte, sei das heftige Schütteln nicht nachgewiesen worden.

Die Frau war Ende Februar in Untersuchungshaft genommen worden, weil man den Verdacht hatte, dass sie ihr Kind heftig geschüttelt hat und der Kleine an den Folgen gestorben ist. Erste Berichte aus der Gerichtsmedizin haben darauf hingedeutet, da ein Hirnödem häufig durch Schütteln hervorgerufen wird. Die Mutter selbst hat den Vorwurf stets bestritten. Das Verfahren ist mit der Enthaftung der Mutter aber noch nicht abgeschlossen, sagte Bacher. Es werde noch eine Vernachlässigung geprüft, die zum Tod des Babys geführt haben könnte.

Mutter verstrickte sich in Widersprüche

Am 24. Februar war die Polizei zu einem Rettungseinsatz bei dem Säugling geholt worden, weil der Verdacht einer Gehirnverletzung vorlag. Der Kleine musste reanimiert werden, starb dann aber einen Tag später im Spital. Laut der Mutter soll das Kind einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten haben. Doch die Anzeichen deuteten auf etwas anderes hin. Bei der Obduktion bestätigte sich der Verdacht. Das Kind hatte ein großräumiges Hirnödem. Bei den Vernehmungen verstrickte sich die Rumänin außerdem in Widersprüche, leugnete aber jedenfalls das Kind geschüttelt zu haben. Nun soll geprüft werden, ob das Hirnödem nicht anders entstanden sein könnte.

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