Benno Elbs zum Bischof von Feldkirch geweiht

APA13480720-2 - 30062013 - FELDKIRCH - ÖSTERREICH: ZU APA 0084 II - Der neue Feldkircher Diözesanbischof Benno Elbs am Sonntag, 30 Juni 2013, nach dem feierlichen Gottesdienst im Rahmen der Bischofsweihe im Dom St. Nikolaus in Feldkirch. APA-FOTO: DIETMAR STIPLOVSEK
Erzbischof Alois Kothgasser weihte geborenen Bregenzer.

Benno Elbs ist am Sonntagnachmittag zum vierten Bischof der Diözese Feldkirch geweiht worden. Der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser sprach im Dom zu St. Nikolaus die Weihworte, er wurde dabei vom Wiener Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn und dem Nuntius Peter Stephan Zurbriggen unterstützt.

Der Dom war bis auf den letzten Platz gefüllt, auch vor dem Gotteshaus erlebten auf dem engen Domplatz mehr als 800 Menschen die Weihe, welche live auf einer großen Leinwand übertragen wurde, mit. Den Einzug in den Dom begleitete spontaner Applaus, kurz später traf der neue Bischof vor dem Taufbecken seine Mutter und seine Taufpatin. Anschließend wurde das päpstliche Dekret verlesen.

Elbs ist der erste vom neuen Papst Franziskus ernannte Bischof im deutschsprachigen Raum. Viele sehen in der Berufung des als weltoffenen und gesprächsorientierten Benno Elbs auch ein Signal zur Öffnung der Kirche. Die Vorgänger des neuen Bischofs, Klaus Küng und Elmar Fischer, waren bei ihrer Ernennung in Vorarlberg weit kühler empfangen worden. Die Beiden - sie wohnten am Sonntag auch der Weihe bei - gelten als Vertreter einer streng konservativen Linie in der katholischen Kirche.

Notwendigkeit des Wandels

In seiner Predigt ging Kardinal Schönborn, der selbst in Vorarlberg aufgewachsen ist, auf den Wahlspruch des neuen Bischofs ("Committe Domino viam tuam" - Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm; er wird es fügen) ein und versuchte, eine Verbindung zum Image Vorarlbergs herzustellen: "Es ist schon eine Herausforderung, auf dieses Vertrauen der Vorhersehung zu setzen in einem Land, einem Ländle, das so sehr geprägt ist vom eigenen Fleiß, von selber Tun und Schaffen." Die rhetorische Frage, ob das Motto als Aufforderung verstanden werden könne, die Hände in den Schoß zu legen, antwortete Schönborn selbst mit einer weiteren Frage: "Enthält der Wahlspruch nicht eine kritische Anfrage an so manche unserer kirchlichen Überaktivitäten, in denen wir alles planen, strukturieren, organisieren wollen?" Schönborn sprach auch von der Notwendigkeit des Wandels und meinte zu Elbs: "Wenn du deinen Weg dem Herrn anvertraust, dann werden auch die organisatorischen Reformen den richtigen Weg gehen."

Elbs betonte - ganz dem Vorbild von Papst Fanziskus folgend - in seiner Dankesrede die Rolle der Armen und meinte: "Ich wünsche mir, dass dieser Bischofsstab ein Stab ist, an dem sich viele Menschen aufrichten können. Wir sind alle beauftragt, die Frohbotschaft gerade auch denen zu bringen, die am Rande des Lebens, am Rande unserer Gesellschaft stehen. Nach dem Gottesdienst zog der neue Bischof durch ein Spalier von Jugendlichen, die Luftballons in den blauen Himmel über Feldkirch fliegen ließen. Die Feier mündete anschließend in eine Agape, an der die Bevölkerung teilnahm. Der Bischof mischte sich dabei unter die Gläubigen und suchte das Gespräch. Durch seine langjährige Tätigkeit als Generalvikar der Diözese ist er im Land bekannt und wurde häufig per "Du" angesprochen.

Benno Elbs ist der vierte Bischof der noch jungen Diözese Feldkirch. Das Land Vorarlberg war zuvor auf verschiedene Bistümer aufgeteilt und schließlich von Innsbruck aus verwaltet worden. Erst 1968 erfolgte die Gründung der jüngsten Diözese Österreichs.

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