Bei Wallfahrt von Mutterkuh attackiert: Pfarrer auf dem Weg der Besserung
Eine Wallfahrt nach St. Johann im Pongau endete am Sonntag für Franz Lindorfer im Krankenhaus. Der Pfarrer der Mühlviertler Gemeinde Sarleinsbach (OÖ) war mit seiner Pilgergruppe von der St. Vinzenz Friedenskirche am Hochgründeck ins Tal unterwegs, als er bei einer engen Stelle des Wanderwegs eine Kuh liegen sah. "Ich habe dann zu den vier anderen gesagt, sie sollen stehen bleiben. Ich wollte zuerst die Lage auskundschaften, obwohl das Tier hinter einem Zaun war", erzählt der 55-Jährige.
"Als ich näher gekommen bin, ist die Kuh auf mich zugerannt. Sie ist sofort auf mich losgegangen", schildert Lindorfer. Das Tier durchbrach zunächst die Absperrung und stieß den Pfarrer mit dem Kopf zu Boden. Lindorfer stürzte daraufhin einige Meter eine Böschung hinunter. "Ich war so froh, als ich unten gelegen bin und die Kuh oben stehen geblieben ist." Wahrscheinlich wollte sie ihr Kalb beschützen, das sie einige Tage zuvor geboren hatte.
Bäuerin schwer verletzt
Die Lust am Wandern sei ihm trotz einiger blauer Flecken nicht vergangen: "Bei der Kombination von Mutterkuh und Kalb werde ich in Zukunft aber sicher vorsichtiger sein", meint Lindorfer.
Dieselbe Kuh, die am Sonntag den Pfarrer attackiert hatte, war bereits am Freitag auf ihre Besitzerin losgegangen. Die 54-jährige Bäuerin wollte nach dem Tier sehen, nachdem sie ein Bergläufer kontaktiert hatte – er beobachtete, dass die Kuh kurz davor war, ihr Kalb zu gebären. Als sich die Landwirtin näherte, gingen das Muttertier und eine weitere Kuh auf sie los. Erst als die Frau über eine steile Böschung gefallen war, ließen die beiden aggressiven Rinder von ihr ab. Die Verletzte wurde nach der Erstversorgung durch den Notarzt ins Krankenhaus Schwarzach eingeliefert. Nach der erneuten Attacke hat der Landwirt die Kuh und ihr Kalb zum Hof gebracht.
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