Bauprojekt sorgt für Proteste

Ist der öffentliche Zugang in Gefahr? Derzeit ist der Aichwaldsee zum Eislaufen freigegeben.
Kärnten. Die Auflösung des Pachtvertrages steht zur Diskussion.

Auch an einem stillen Gewässer können die Wellen der Empörung überschwappen: Spekulationen über ein Bauprojekt am Aichwaldsee bei Finkenstein in Kärnten sorgen für Unmut in der Bevölkerung. Gegner sehen durch die geplante Verbauung den öffentlichen Zugang gefährdet und steigen auf die Barrikaden.

Unternehmer Franz Petschnig erhielt kürzlich den Zuschlag für die Bewirtschaftung des Seebades am Rande des Landschafts-Schutzgebietes. "Die Pacht beträgt 30.000 Euro jährlich und ist damit zehn Mal höher als der Betrag, den die Mitbewerber geboten haben", sagt Martin Schriebl-Rümmele, Sprecher der Bürgerinitiative gegen die Verbauung. Im Vertrag heißt es: "Die Verpächterin stimmt einer Erweiterung des Strandbades und der gesamten Anlage mit zusätzlicher touristischer Infrastruktur, wie z.B. Sauna oder weiteren Objekten grundsätzlich zu. Im Detail sind diese Erweiterungen jedoch mit der Verpächterin abzustimmen."

Es sollen am See Chalets – die Zahlen bewegen sich laut Spekulationen in der Bevölkerung zwischen sechs und 40 – sowie eine Sauna entstehen. Petschnig war nicht erreichbar. Seine Versuche, die Bürger kürzlich im Rahmen einer Informationsveranstaltung zu beruhigen, scheiterten. "Wir haben 1000 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt", gibt sich Schriebl-Rümmele kämpferisch.

Die Causa scheint zum Wahlkampfthema bei den anstehenden Gemeinderatswahlen zu werden. "Wir wollen ja den See nicht zubetonieren, der öffentliche Zugang ist garantiert", betont Bürgermeister Walter Harnisch (SPÖ). Er spürt aber Gegenwind der anderen Fraktionen. Am Dienstag wird eine Sondergemeinderatssitzung stattfinden, in der die weitere Vorgangsweise abgestimmt wird. Harnisch: "Nachdem man sich gegen die Chalets und die Sauna ausspricht, steht sogar die Auflösung des Pachtvertrages zur Diskussion."

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