Bademeister zog lebloses Kind aus dem Wasser
Wenn ein Kind ins Wasser fällt, entscheiden Minuten zwischen Leben und Tod. Am Samstag waren es zwei Minuten – und sie gingen zugunsten eines zweijährigen Buben aus, der seiner Mutter in einem Hallenbad in Innsbruck entwischt war und leblos im Becken trieb.
Die 35-jährige Mutter war nach einem Badetag im olympischen Dorf gegen 18.30 Uhr mit ihrem Kind in die Umkleidekabine gegangen. In einem unbeobachteten Moment dürfte der Zweijährige zurück zu den Schwimmbecken gelaufen sein. Als sie das Verschwinden bemerkte, lief sie in die Schwimmhalle, konnte ihn aber nicht ausmachen. "Die Mutter ist dann völlig aufgelöst zu mir gekommen und wir haben gemeinsam gesucht" schildert Bademeister Alexander Glanznig. Der Bub hätte der Beschreibung nach Schwimmflügel tragen sollen, hatte sie aber offenbar selbst abgestreift, denn als ihn der 45-jährige Bademeister entdeckte, trieb der Bub leblos am Boden des Schwimmbeckens.
Wiederbelebung
"Ich bin sofort ins Wasser gesprungen und habe ihn herausgezogen, die Mutter wurde währenddessen immer hysterischer. Kein Wunder, es sah ja so aus, als wäre das Kind schon tot", sagt Glanznig. Die Wiederbelebungsmaßnahmen schlugen an, der Bub spuckte Wasser und konnte wieder von alleine atmen. Als der Notarzt eintraf, war die Gefahr bereits überstanden.
Der Bub wurde noch in die Innsbrucker Klinik gebracht, dort gaben die Ärzte Entwarnung: Er ist wohlauf und konnte nach Hause.
Glanznig war am Sonntagnachmittag wieder im Dienst und bekam Besuch von seiner siebenjährigen Tochter. "Sie ist stolz auf den Papa und will mir heute bei der Arbeit zuschauen", erzählt der 45-Jährige, der viele Jahre als Rettungssanitäter gearbeitet hat. "Mit Notfällen kenne ich mich aus, aber so etwas wie am Samstag passiert mir hoffentlich nur ein Mal und nie wieder."
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