Axt-Attacke auf Paar: "I hack´ euch zamm"

Nach dem Public Viewing beim CL-Finale ging ein 26-Jähriger in Angath auf ein Ehepaar los. Ermittlungen wegen Mordversuchs laufen.

Wie im übelsten Horror-Streifen muss sich ein Tiroler Ehepaar in der Nacht zum Sonntag gefühlt haben. Nur dass die schauerlichen Szenen im Schlafzimmer eiskalte Realität waren. "I hack’ euch alle z’amm", schrie ein 26-jähriger Einheimischer, als er gegen 1.20 Uhr mit erhobener Axt auf Werner Hable und seine Frau losging – daheim in ihrem Haus in Angath.

Dumpfes Klappern aus dem Hausgang hatte den 59-jährigen Hable aus dem Schlaf aufschrecken lassen. "Es hat geklungen, als würde jemand mit Skiern über den Boden schlurfen", schildert der pensionierte Polizist und FP-Gemeinderat. Erst dachte er noch, sein Sohn verursache die Geräusche, doch dann öffnete sich die Schiebetür zum Schlafzimmer, "und ein kräftiger blonder Bursch im Trainingsanzug stand im Türstock, eine Axt in der rechten Hand".

Schrei

Im nächsten Moment holte er auch schon aus, um mit dem Beil auf den Kopf von Hables Gattin Claudia einzuschlagen. Sie schrie auf und schaffte es gerade noch, dem Hieb auszuweichen. "Als die Axt ins Bettzeug drang, erwischte sie noch ihren Oberschenkel. Zum Glück nicht allzu schlimm."

Wie ein Besessener habe er wieder ausgeholt, dieses Mal auf den 59-Jährigen, der seiner Frau helfen wollte. Beim Abblocken erlitt er einen Trümmerbruch im Mittelfinger. Bei der dritten Attacke ging der geschulte Ex-Polizist auf Nahekontakt, packte den Peiniger am Hals und konnte ihn zu Boden ringen. Aber erst als die Mieterin klopfte, ließ er die Axt los und flüchtete. 20 Minuten später konnte der Angather festgenommen werden.

"Er war sehr stark alkoholisiert und sagt, er habe Erinnerungslücken", berichtet Walter Pupp, Leiter des Landeskriminalamts. Zuvor hatte der 26-Jährige das Champions-League-Finale beim Public Viewing im Wörgler Biergarten verfolgt. "Er fuhr dann mit einem Taxi nach Kirchbichl und ging zu Fuß weiter nach Angath", sagt Pupp. Woher die Axt stammte, war vorerst unbekannt. Auch, warum er damit in Hables Haus eindrang.

Als er an der Haustür scheiterte, schlug er das Glas der Terrassentür ein – und schaltete im Gang sogar das Licht an. Durch die Geräusche erwachte die Mieterin und alarmierte die Polizei. Jetzt will Hable wissen, ob er gezielt oder zufällig zum Opfer wurde, "damit meine Familie sicher ist".

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