„Road Ranger“, die Stau-Manager
Wer seid denn ihr?“ Diese Frage hören Mario Hans und Andreas Thum meist als ersten Satz. Die beiden sind „Traffic Manager“. Das ist eine neue Truppe der Asfinag. Täglich ist sie mit zwei Fahrzeugen unterwegs, sie soll vor allem eines bewerkstelligen: Die Wartezeit in Staus zu verkürzen. Dafür ist beinahe jedes Mittel recht.
Die Traffic Manager dürfen Blaulicht verwenden und sogar Fahrzeuge anhalten, wenn sie keine Rettungsgasse bilden. Sie sind eine Art Autobahn-Feuerwehr für alle Fälle – und machen dabei auch Ungewöhnliches. „Kürzlich blieb ein 40-Tonner auf der A23 stehen. Es hätte 30 Minuten gedauert, bis ein Abschleppwagen gekommen wäre. Deshalb haben wir ihn mit unserem 180 PS starken VW-Bus abgeschleppt“, berichtet Hans, während er mit dem KURIER an Bord über die A23 rollt.
Mängel an Baustellen
Beanstandet wird auch, wenn die Feuerwehr mehr Spuren sperrt, als eigentlich notwendig, oder Baustellen unsicher sind. Von 174 kontrollierten Baustellen gab es gleich bei jeder zweiten Mängel. Weil die Traffic Manager auch kontrollieren, ob die Asfinag-Leute gut arbeiten, sind sie innerhalb des Konzerns nicht ganz unumstritten.
Damit die Lenker schneller vorankommen, begeben sich Hans und Thum in Lebensgefahr. „Erst vergangenen Samstag standen wir mit Blaulicht auf der A 2. Eine Frau hat uns übersehen, ist ins Schleudern geraten und in die Leitplanke gegenüber gedonnert. Wenn du Pech hast, dann erwischt es dich. So schnell kannst du gar nicht reagieren“, meint Hans.
Oft werden sie für ihren Einsatz auch noch von den Autofahrern beschimpft. „Vor einiger Zeit haben wir zwei Fahrstreifen gesperrt, weil Diesel ausgelaufen ist. Mehrere Lenker sind stehen geblieben und haben gerufen: Könnt ihr nicht am Wochenende arbeiten?“
In Paragraf 44 b heißt es, dass der Straßenerhalter „nach Erfordernis besondere Verkehrsregelungen veranlassen kann“. Dieser Satz ermöglicht es, den Traffic Managern weitreichende Befugnisse zu erteilen.
Im EinsatzVon 5 bis 22 Uhr sind zwei Fahrzeuge unterwegs, in der Nacht eines. Die derzeit 16 Mitarbeiter mussten eine sechswöchige Ausbildung bestehen, vier Wochen davon in der Sicherheitsakadamie Traiskirchen.
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